Belagerung von Homs wirkt
Syrien: Armee drängt Rebellen zurück
Nach wochenlanger Belagerung durch Truppen des syrischen Regimes haben sich die meisten Rebellen aus dem Stadtviertel Baba Amro in Homs zurückgezogen. Unterdessen hat der UNO-Menschenrechtsrat in Genf in einer Resolution den ungehinderten Zugang von Hilfskräften zu Verletzten und anderen Hilfsbedürftigen gefordert.
27. April 2017, 15:40
Abendjournal, 1.3.2012
Versuche der Koordination
Es schneit in Homs. Die Offensive der Armee ist dadurch langsamer geworden, die Rebellen haben sich dennoch aus dem belagerten Stadtteil Baba Amr zurückgezogen. In anderen Teilen der Stadt haben die Bewohner Schüsseln aufgestellt um den Schnee zu sammeln, denn es gibt kein Wasser mehr, auch keine Nahrung, keinen Treibstoff und keinen Strom.
Die Opposition hat einen Militärrat gegründet. Dieser soll jetzt die bewaffneten Aktionen koordinieren. Alle Parteien der Opposition haben dem zugestimmt. Im Norden gibt es Ausbildungslager der neuen Armee.
Waffen sind Mangelware, Deserteure versuchen Zivilisten im Umgang mit Granatwerfern auszubilden.
Diplomatische Initiativen
Trotz der Massaker hat das syrische Regime immer noch Verbündete. Der UNO-Menschenrechtsrat in Genf hat das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Regierungsgegner scharf verurteilt. 37 Staaten haben Syrien für die systematische Verletzung von Menschenrechten verurteilt. Kuba, Russland und China haben jedoch gegen die Resolution gestimmt.
Unterdessen hat der neue Syrien-Sondergesandte der Vereinten Nationen Kofi Annan angekündigt so rasch wie möglich nach Damaskus reisen zu wollen. Seine Botschaft ist klar: "Das Töten und die Gewalt müssen aufhören." Annan will alle Parteien mit ins Boot holen. Deshalb will er auch einen Zwischenstopp nächste Woche bei der arabischen Liga in Kairo einlegen und dann nach Damaskus weiterreisen. Wichtig ist für Koffi Annan: "Die humanitäre Hilfe muss zu denen durchkommen, die in Not sind." Ob er in Damaskus auch Baschar al Assad treffen wird, ist noch unklar.