Dürre und Ernteausfall
Sahel: Ohne Hilfe droht Hungersnot
In der Sahelzone droht eine Hungerkatastrophe - in einem Ausmaß wie zuletzt in Ostafrika. Im Vorjahr gab es kaum Regen, in vielen Gebieten ist die Ernte fast komplett ausgefallen. Hilfsorganisationen warnen, dass fast 13 Millionen Menschen vom Hunger bedroht sind.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.3.2012
Hoffnung auf Hilfe
Christoph Schweifer, Auslandshilfechef der Carita,s ist soeben aus Mali und Niger zurückgekehrt. Sein Eindruck: Die Menschen in der Sahelzone lebten am Abgrund und wüssten: Wenn nicht bald Hilfe kommt, dann gibt es erneut eine Hungerkatastrophe, sagt Schweifer.
Am meisten gefährdet sind die Kinder. Sie sind chronisch unterernährt, die Kindersterblichkeit liegt laut Unicef bei 300.000 Kindern im Jahr. Die Kinder werden in eigenen Ernährungszentren versorgt. Gleichzeitig gibt es "Cash For Food"-Programme, mit denen man die Lage sofort verbessern kann, aber auch langfristig hilft, wie Regenrückhaltebecken oder Maßnahmen gegen Erosion, damit der Grundwasserspiegel steigt und der Gemüseanbau möglich wird.
Immer öfter Hungersnöte
Ziel ist, dass die Menschen nicht aus ihren Dörfern abwandern - in die Städte zum Betteln, wo dann die Verslumung droht Die Sahelzone ist seit Jahrzehnten ein Krisengebiet, in dem es immer wieder Hungersnöte gibt. Dabei sei es neu, dass die Intervalle zwischen den Krisen immer kleiner würden, sagt der Caritas-Mann.
Es gibt Erfolge
Doch auch wenn Entwicklung manchmal sehr langsam geht, und auch Österreich die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit immer wieder kürzt, so gibt es zumindest kleine Erfolge, die Hoffnung machen: Die Erträge seien wesentlich gestiegen, die Menschen könnten sich das Schulgeld für ihre Kinder leisten, medizinische Versorgung werde möglich.
Auch andere Hilfsorganisationen haben ihre Arbeit in der Sahelzone verstärkt. So versorgt das Rote Kreuz derzeit fast 250.000 Menschen in Mali und Niger mit Lebensmitteln und Saatgut. Care finanziert Mittagessen in Schulen und legt Kornbanken an.