Francis Poulencs Oper am Landestheater Linz

Gespräche der Karmelitinnen

Das Landestheater Linz startet mit einem düsteren Stück jüngerer Musiktheatergeschichte in die Frühjahrs-Saison. Francis Poulencs 1957 uraufgeführte Oper "Gespräche der Karmelitinnen" feiert am Samstag, 24. März 2012, in französischer Sprache Premiere - ein tief religiöses Werk, das die Enthauptung von 16 Nonnen während der Französischen Revolution in Szene setzt.

Kultur aktuell, 24.03.2012

Vor der Guillotine sind alle gleich. Diesen Leitspruch der Französischen Revolution bekamen nicht nur Adelige wie die vermeintlich ständig Kuchen essende Marie Antoinette am eigenen Leib zu spüren, sondern auch religiöse Gruppierungen. Der Stoff von Francis Poulencs Oper "Gespräche der Karmelitinnen" beruht auf einer wahren historischen Begebenheit aus den Monaten des "Großen Terrors": Am 17. Juli 1794 wurden 16 Klosterfrauen durch die Guillotine enthauptet, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten.

Die Zeit der Französischen Revolution, eine Epoche eklatanter Ungerechtigkeit, in der das hungernde, bitterarme Volk die Dekadenz des Adels anprangerte, scheint unserer krisengebeutelten Gegenwart gar nicht so unähnlich.

1957 an der Mailänder Scala uraufgeführt, gingen Francis Poulencs "Gespräche der Karmelitinnen" seither über viele bedeutende Bühnen der Welt. Trotz ihrer historischen Fixierung ist die philosophische Oper wohl eine zeitlos gültige Parabel über Verfolgung, Fanatismus und apokalyptische Visionen.

Textfassung: Ruth Halle

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen am Landestheater Linz ermäßigten Eintritt (zehn Prozent)

Landestheater Linz - Gespräche der Karmeliterinnen