Bösendorfer-Wettbewerb-Sieger in "Intrada"
Vakhtang Jordania, Klavier
Er kommt aus einem kunstbegeisterten Elternhaus: der Georgier Vakhtang Jordania, Jahrgang 1986, der seit dem Vorjahr an der Musik-Universität Wien bei Oleg Oleg Maisenberg studiert. Im November 2011 war der herausragende Pianist Sieger des Wiener Bösendorfer-Wettbewerbs. "Intrada" widmete ihm ein Radioporträt.
27. April 2017, 15:40
Vakhtang Jordania spielt Klavier-Werke von Beethoven, Brahms und Messiaen (Ausschnitte).
L. van Beethoven: Sonate c-moll, op.111; J. Brahms:"Fantasien" op.116, "Intermezzo No. 2"; O. Messiaen: "Le Baiser de l'Enfant Jesus" (aufgenommen im Großen Saal des Staatlichen Konservatoriums in Tiflis, 2010).
"Meine Eltern erinnern sich, dass ich schon mit sechs Monaten Walzer von Johann Strauß mitsingen konnte. So haben sie entdeckt, dass ich ein absolutes Gehör habe. Es gab zu Hause viele Aufnahmen von Opern, Symphonien und natürlich von Klaviermusik. Ich habe alles dirigiert – das war natürlich sehr kindlich, aber die Bewegungen haben mir gefallen. Es war ungewöhnlich, denn normalerweise ist es umgekehrt: zuerst lernt man ein Instrument. Als ich fünf Jahre alt war, schenkte mir meine Tante ein Pianino. Und seit damals habe ich immer geübt und gespielt. Musik war und ist meine Lieblingsbeschäftigung", berichtet Vakhtang Jordania, gebürtiger Georgier aus Tiflis, Jahrgang 1986, über seine Anfänge.
Seit Herbst 2011 studiert er an der Musik-Universität Wien bei Oleg Maisenberg Konzertfach Klavier. Abschließen wird er bis Ende 2013. Davor hatte er am Staatlichen Konservatorium in Tiflis studiert, wo er 2009 den Bachelor erhielt. Danach bildete sich Jordania bis zu seinem Studien-Beginn in Wien autodidaktisch fort.
Der Patenonkel Jordanias, der aus einer Kunst-begeisterten Familie stammt, war der gleichnamige international bekannte Dirigent, der 2005 verstorben ist. Er hatte in den 1980er-Jahren in den USA Asyl erhalten und war in der Folge dort tätig.
Oleg Maisenberg und Musikstadt Wien
"Wien ist eine bedeutende Musikstadt, die Menschen hier – nicht nur die Musiker/innen – verstehen etwas von Musik. Und es war für mich ganz wichtig, beim grandiosen Maestro Oleg Maisenberg zu studieren, bei dem ich immer etwas Neues dazulernen kann", erläutert Jordania seine Entscheidung für Wien.
Ein besonderes Instrument
"Das Klavier ist ein ganz besonderes Instrument, denn es hat von fast allen Instrumenten etwas. Für mich ist es quasi ein Mini-Orchester. Jedes Klavier ist individuell. So bin ich am Tag eines Konzertes lange beim Flügel. Denn man muss herausfinden, welchen Charakter das Klavier hat. Und das Klavier muss auch mich verstehen", erklärt Jordania.
Zahlreiche Wettbewerbe
Seit 1996 hat Vakhtang Jordania erfolgreich bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben teilgenommen: So gewann er beim Klavier-Wettbewerb in Monte Carlo den 1. Preis (1996), beim Marco Polo Wettbewerb in Griechenland wurde er Zweiter (1997), beim "V. Internationalen Klavierwettbewerb in Kharkov/Ukraine erhielt er den 2. Preis (2000), beim nationalen georgischen "IV. Wettbewerb für Musikinterpreten" bekam er den 1. Preis (2007), und beim Internationalen Klavierwettbewerb in Tiflis wurde er Dritter (2009).
Sieger des Bösendorfer-Wettbewerbs 2011
Im November 2011 konnte Vakhtang Jordania einen besonderen Erfolg feiern: aus insgesamt rund 30 Teilnehmer/innen wurde er Sieger des renommierten Wiener Bösendorfer-Wettbewerbs: "Ich habe beim Konzert im Schönbrunner Schlosstheater das 5. Beethoven-Klavierkonzert gespielt. Als Preis habe ich einen Yamaha-Flügel bekommen. Damit habe ich große Freude, denn ein Qualitätsinstrument ist natürlich ganz wichtig für einen Pianisten."
Und nun kann der herausragende Musiker auf seinem Qualitätsflügel aus dem japanischen Musikkonzern Yamaha, zu dem Bösendorfer gehört, für seine künftigen Erfolge üben.
Recital in Deutschlandsberg
Seit 1994 konnte Vakhtang Jordania Konzert-Praxis sammeln. Sein Debüt hatte er mit acht Jahren in seiner Heimatstadt Tiflis. Am 8. Mai war er mit einem Recital mit Werken von Beethoven, Liszt, Messiaen und Chopin im Barocksaal des Alten Rathauses in Wien zu hören.
Begeisterter Kammermusiker
Aber auch an einem speziellen Genre hat Jordania großes Interesse – und zwar an der Kammermusik: "Ich spiele schon lange Kammermusik und ich liebe dieses Genre. Leider habe ich noch kein Ensemble. Aber ich bin auf der Suche nach jungen, enthusiastischen Musikern, um ein Ensemble zu gründen."
Mit ersten Orchestern spielen
Wie lauten die Zukunftswünsche des herausragenden Pianisten? "Ich möchte gerne mit ersten Orchestern wie den Wiener oder Berliner Philharmonikern in wichtigen Konzertsälen wie dem Musikverein spielen und international Konzerte geben zu dürfen", so Vakhtang Jordania.
Service
E-Mail – Vakhtang Jordania
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
V. Sarajishvili Tbilisi State Conservatoire
Basis.Kultur.Wien – Klavierabend Vakhtang Jordania
Bösendorfer Klavierwettbewerb 2011