Gesamtkunstwerk Genesis P-Orridge

Abschluss des Donaufestivals

Am Samstag, 5. Mai 2012, in Krems das diesjährige Donaufestival. "Die Vertreibung ins Paradies" war heuer Thema und so werden auch am Abschlussabend paradiesische Parallelwelten entworfen. Eine Großperformance im Zeichen eines neuen Feminismus und ein Konzert des skandalumwitterten Gesamtkunstwerks Genesis P-Orridge werden die Höhepunkte der Veranstaltung darstellen.

Mittagsjournal, 05.05.2012

Pornografie, Serienmörder und Okkultismus. Die Themen, die Genesis P-Orridge in seiner Musik und seinen Performances behandelte, erregten schon in den 1970er Jahren die Gemüter. Mittlerweile hat der Künstler seinen Körper zum Experimentierfeld erklärt, erzählt Donaufestival-Leiter Tomas Zierhofer-Kin.

Das zusammen mit der Viennale veranstaltete Konzert am Abend des 5. Mai wird Genesis P-Orridge gemeinsam mit Tony Conrad, einem Pionier der minimalistischen Musik bestreiten. Conrads Instrument ist die Violine und er hat mit seiner Spielweise Größen wie Steven Reich und Philip Glass beeinflusst. Die 50 Jahre seiner Karriere habe er, so Conrad, eigentlich nur damit verbracht, seine Violine zu stimmen.

Mitarbeit des Publikums gefragt

Das Ende des Feminismus, so wie wir ihn kannten, verspricht eine Großperformance des Künstlerkollektivs Dolce after Ghana. Als Wrestling-Show ist ihr Auftritt geplant. Profi-Ringerinnen werden dabei tatsächlich ihre Muskeln spielen lassen und Theoretikerinnen sich verbal in die Haare geraten.

Um die Mitarbeit des Publikums geht es auch beim Auftritt der Lucky Dragons. Die Entstehung eines Musikstücks sieht das Experimentalduo aus Los Angeles nämlich als Gemeinschaftsprojekt, in dem gleichzeitig verschiedene Richtungen eingeschlagen werden können.

Nicht nur die Künstler kommen aus der ganzen Welt, auch beim Publikum hat sich das Donaufestival mittlerweile weit über die Grenzen Österreichs hinaus einen Namen gemacht. Mehr als 9.000 Personen aus 22 Ländern hätten die Veranstaltungen des Donaufestivals besucht, sagt Tomas Zierhofer-Kin - so die Bilanz des ersten, sehr sonnigen Wochenendes. Für den Abschlussabend sind aber noch Karten verfügbar.

Textfassung: Ruth Halle

Service

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