Nightmare 4 lovers

8. April 2017, 21:58

Die Aufführungen der Jungen Burg waren bisher meist von überdurchschnittlich hoher Qualität, die Stücke reichten vom klassischen Schauspiel über rockiges Musiktheater bis hin zur Operette. Der heurige Jahrgang setzt auf Tanz und zeigt ab Mittwoch, 6. Juni 2012, im Vestibül die Produktion "nightmare 4 lovers" - frei nach William Shakespeares "Sommernachtstraum."

Das erste Hormongewitter ließe sich mit Shakespeare besonders gut zeigen, auch ganz ohne Shakespeares Text, meint die Choreografin Daniela Mühlbauer. Nur tänzerisch und musikalisch wird der Sommernachts-Albtraum im Vestibül auf die Geschichte der vier Liebenden und den Waldgeist Puck reduziert, der die Paare Helena und Demetrius, Hermia und Lysander zu Versuchskaninchen macht. Ob nun der Nektar einer Blume, eine glänzende Kugel, Gott Amor oder doch nur die Hormone das Geschehen steuern, ist egal - die Geschichte und die Fragen, die sie aufwerfe, absolut zeitlos, so Daniela Mühlbauer.

Der Schauspieler und Musiker Raphael von Bargen hat die Shakespeare'schen Szenen in stimmige Musik übersetzt. Klänge, Nebel- und Lichttechnik verwandeln das Vestibül in einen flirrenden Zauberwald. Seit zehn Jahren ist Daniela Mühlbauer am Burgtheater als Choreografin tätig und trainiert auch die Theaterjahrpraktikanten - eine ganz besonders spannende Herausforderung, denn die jungen Darsteller sind keine Tänzer und keine Profis, auch wenn einige von ihnen Tanz- oder Turnkurse absolviert haben.

Jedes Jahr wird versucht, auf die Besonderheiten des jeweiligen Jahrgangs speziell einzugehen, sagt die Dramaturgin Claudia Kaufmann Freßner, die das Projekt begleitet hat. Vom Talent des heurigen Jahrganges kann man sich bis 17. Juni 2012 im Vestibül des Wiener Burghteaters überzeugen.

Textfassung: Ruth Halle