Aufwärtstendenz bei Integration
Die Integrationspolitik der Regierung bringt offenbar erste Erfolge. Zwar gibt es noch immer massive Vorbehalte gegen Migranten, aber nicht mehr so stark wie in den Jahren davor - das zeigt der Migrationsbericht 2012, eine Erhebung unter gut tausend Österreichern und etwa gleich viel ausländischen Staatsangehörigen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 9.7.2012
Unzufriedenheit gesunken
Das Zusammenleben von Österreichern und Migranten funktioniert noch immer nicht sehr gut. Dieser Ansicht ist zumindest mehr als die Hälfte der befragten Österreicher, mehr als 57 Prozent sind mit dem Integrationsprozess unzufrieden. Positiv ist allerdings zu vermerken, dass dieser Wert deutlich gesunken ist. Denn im Jahr 2011 haben noch fast 70 Prozent der Integration ein negatives Zeugnis ausgestellt. Diese etwas positivere Sicht geht durch alle Bevölkerungsgruppen, zeigt sich aber vor allem bei Männern im mittleren Alter mit guter Qualifikation. Reservierter oder pessimistischer wird das Integrationsklima von älteren Personen über 60 Jahre und niedriger Schulbildung gesehen.
In Österreich zuhause
In Österreich zuhause
Dem gegenüber steht die Sichtweise der Zugewanderten, die den Integrationsprozess weitgehend positiv beurteilen. Mehr als 87 Prozent der befragten Personen mit Migrationshintergrund fühlen sich in Österreich heimisch. Dieses Gefühl ist vor allem bei jenen ausgeprägt, die besser gebildet sind und schon länger in Österreich leben. Auch bei der Beurteilung des Zusammenlebens zeigen sich Unterschiede zwischen Österreichern und Zugewanderten: Für ein Drittel der Österreicher hat sich das Miteinander verschlechtert, für ein Viertel der Befragten hingegen verbessert. Bei den Zugewanderten ist es genau umgekehrt.
Kontakt im Alltag
Und noch etwas hat die Erhebung gezeigt: Kontakte zwischen heimischen und zugewanderten Menschen sind zum Alltag geworden, deutlich mehr als die Hälfte der Befragten sagt, dass sie Kontakt zu Migranten haben. Und da zeigt sich eine Übereinstimmung zwischen Österreichern und Zugewanderten: Bei beiden Gruppen sagt etwa ein Drittel, dass Migranten benachteiligt werden.