Schlecker: Zukunft in Österreich weiter offen

Noch immer ist nicht klar, wie es nach der Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker in Deutschland mit dem Tochterunternehmen in Österreich weitergeht. Ein Investor wird weiter dringend gesucht. Inzwischen ist auch die Gewerkschaft nicht mehr sicher, dass alle 3.000 Arbeitsplätze erhalten werden können.

Mittagsjournal, 18.7.2012

Mitarbeiter verunsichert

Noch hat die Gewerkschaft die Hoffnung nicht aufgegeben: Insgesamt drei Investoren sollen an Schlecker Österreicher interessiert sein, bestätigt Manfred Wolf von der GPA. Und es gebe noch Chancen, dass Schlecker Österreich in der derzeitigen Form weiterbesteht, aber dass es Restrukturierungsbedarf gebe, wisse man.

Sobald ein Investor feststeht, werde man daher das Gespräch mit ihm suchen, sagt Wolf. Die Gewerkschaft sei allerdings auch auf den Insolvenz-Fall vorbereitet. Für die 3.000 Mitarbeiter von Schlecker Österreich ist die Situation alles andere als angenehm. Seit Wochen wissen sie nicht, ob sie ihre Arbeitsplätze behalten können. Umso mehr ärgert es Gewerkschafter Wolf, dass der mögliche Investor Anton Stumpf gestern erklärt hat, Schlecker sei wertlos.

Einige Interessenten

Bei der Insolvenzverwaltung in Deutschland berichtet man seit Wochen von vielversprechenden Gesprächen mit Investoren, so auch heute. Patrick Hacker, Sprecher des Insolvenzverwalters von Schlecker Deutschland sagt, es gehe um ein passendes Konzept für Österreich. Es gebe jedenfalls mehrere Interessenten.

Die Namen der Interessenten will Hacker nicht nennen, neben den schon bekannten Investoren Antons Stumpf und Josef Taus soll noch eine dritte Gruppe geben, war vom Anwalt schon Schlecker Österreich zu erfahren. Und die Zeit drängt: bei Schlecker Österreich wird die Ware bereits knapp. Noch im Juli soll es eine Lösung geben. Und Patrick Hacker, Sprecher des Insolvenzverwalters stellt klar: langfristig sei das Geschäft in Österreich ohne Investor nicht weiterführbar.

Ermittlungen in Deutschland

In Deutschland ermittelt seit heute die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Anton Schlecker und 13 weitere Beschuldigte. Ihnen wird Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott vorgeworfen. Außerdem werden Firmen- und Wohnräume in Deutschland durchsucht. Im Jänner hatte Schlecker Deutschland Insolvenz angemeldet, nachdem das Unternehmen bereits über Jahre hinweg Verluste geschrieben hatte. Schlecker Österreich ist zwar zahlungsfähig, aber als Tochterunternehmen Teil der Insolvenzmasse.

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