Kampf gegen Ebola-Epidemie in Uganda
In Uganda ist jetzt wieder eine Ebola-Epedemie ausgebrochen. Die hoch ansteckende Virus-Krankheit Ebola tötet innerhalb von wenigen Tagen mindestens 50 Prozent der Erkrankten. In der Bevölkerung der betroffenen Provinz Ugandas herrscht Panik. Die Behörden versuchen, die Ausbreitung der Krankheit auf andere Landesteile zu verhindern.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 3.8.2012
Komplizierte Diagnose
Ebola ist eine der bösartigsten Krankheiten, die es auf diesem Planeten gibt. Je nachdem um welchen Virus Stamm es sich handelt, sterben zwischen 50 und 90 Prozent der Infizierten. Die Krankheit ist hoch infektiös und wird über Körperflüssigkeiten verbreitet. Im Endstadium bluten die Patienten aus Augen und der Haut. Ein Medikament dagegen oder eine Impfung gibt es nicht. So weit zu den Eckdaten.
Kein Wunder also, dass die Nachricht, Ebola sei in einer Provinz Ugandas ausgebrochen, für Panik in der Region gesorgt hat. Teresa San Cristobal, Leiterin der Noteinsatztruppe von "Ärzte ohne Grenzen", die vor Ort eine Quarantänestation betreiben: "In den kommenden Tagen versuchen wir die Untersuchungsmethoden zu verbessern. Ein Labor aus den USA liefert zwei Mal pro Tag Ergebnisse. So können wir sehr schnell sagen, ob ein Patient infiziert ist oder nicht. Denn im Moment haben wir noch sehr viele Patienten in der Quarantäne - aber wir erwarten, dass die Hälfte das Virus nicht hat."
Affen als Virus-Wirte?
Zum vierten Mal in nur zwölf Jahren bricht Ebola in Uganda aus. Ganz genau kann man immer noch nicht sagen, warum gerade hier immer: "Was fest steht ist, dass es irgendetwas gibt, dass sich hier in den Wäldern befindet und der Träger des Virus ist. Im Gebiet Uganda, Kongo, Südsudan." Eine These besagt, dass Ebola direkt von Affen übertragen wird. Das würde gut zur Tatsache passen, dass hier in Uganda die größten Populationen von Menschenaffen zu finden sind.
Der Ausgangspunkt für die jetzige Ebola-Epedemie dürfte ein kleines Kind sein. Das Mädchen ist an Ebola gestorben. Beim Begräbnis dürften sich dann Dutzende Menschen angesteckt haben, als sie den Körper berührt haben.
Bevölkerung in Angst
Seit die Krankheit Anfang Juli wieder aufgetreten ist, sind bereits 16 Menschen gestorben, 23 Patienten befinden sich derzeit in Quarantänestationen. Weil Uganda immer wieder mit Ebola-Epedemien konfrontiert ist, sind die Behörden halbwegs gut vorbereitet. Trotzdem ist die Angst in der Bevölkerung groß. Als das Gerücht die Runde macht, auch in der Hauptstadt Kampala würde es Infizierte geben, war die Unruhe so groß, dass sich sogar der Präsident des Landes genötigt sah in einer Fernsehansprache die Bevölkerung zu beruhigen.
Weitere Verbreitung unwahrscheinlich
Theresa San Cristobal von "Ärzte ohne Grenzen" hält die weitere Verbreitung der Krankheit jedenfalls nicht für sehr wahrscheinlich: "Diese Möglichkeit ist sehr, sehr gering. Natürlich kann man es nie komplett ausschließen. Aber die meisten Ebola-Epidemien können auf die Region beschränkt werden, in der sie ausbrechen. Das Virus verbreitet sich normalerweise nicht über tausende Kilometer."
Ebola ist bis jetzt übrigens nur in Afrika aufgetreten. Das Virus wurde 1976 entdeckt und ist nach dem ersten dokumentierten Auftreten in der Nähe des Flusses Ebola im Kongo benannt.