Krimikomödie "Who Killed Marylin?"

Marilyn Monroes Todestag jährt sich am 5. August zum 50. Mal. Und pünktlich zum Jahrestag ist ein Film in den heimischen Kinos zu sehen, der - ohne direkt über die Ikone zu erzählen - eine Hommage an Marilyn Monroe ist.

Mittagsjournal, 3.8.2012

Die blonden Locken, der rote Kussmund, nackt. Es könnte die Monroe sein, es ist aber das französische Provinzstarlet Candice Lacoeur, die da im Intro von "Who killed Marilyn" mit einem weißen, leicht durchsichtigen Schleier spielt. Bekannt als Wetteransagerin und Model, als unschuldige Versuchung in einer Käsewerbung, wollte sie sein wie sie, das Sexsymbol, die Filmikone.

Im Niemandsland zwischen Frankreich und der Schweiz wird wenig später die Leiche der jungen Frau gefunden, alles deutet auf Selbstmord hin. Der Fall scheint abgeschlossen, da beginnt der französische Krimiautor David Rousseau, im Stile eines James Ellroy den Fall neu aufzurollen. Und wie auch bei Marilyns Tod, gibt es viele offene Fragen und bald auch Verschwörungstheorien.

Hommage an Marilyn

Regisseur Gérald Hustache-Mathieu inszeniert diese Kriminalgeschichte als große Hommage an Marilyn Monroe, zitiert Momentaufnahmen, fügt nach und nach jene Bildschnipsel aneinander, die den Mythos Marilyn auch 50 Jahre nach ihrem Tod am Leben halten.

Nacktshootings vor rotem Hintergrund, der Skandal aus den späten 40er Jahren. Es reichen Kleinigkeiten, um die Marke Monroe erkennbar zu machen. Unverwechselbar, zeitlos. Dann ein Ständchen für den Präsidenten. Filmszenen und Titel werden zitiert. Schließlich Dialoge, die Candice die Filmprotagonistin beschreiben, aber ebenso gut aus einem Biopic über Marilyn Monroe stammen könnten.

Mädchen von nebenan

"Das Mädchen, das sich noch nicht kennt", schreibt Candice in ihr Tagebuch über sich selbst. Und Ähnliches galt wohl auch für die wahre Monroe: oft verunsichert, von Selbstzweifeln geplagt. Immer wieder unglücklich in ihrer Rolle und mit ihren Rollen, abgestempelt als die vollbusige Blondine, allzu oft reduziert auf ihre Pinup-Qualität, so Candice' Psychiaterin im Film.

Doch Regisseur Gérald Hustache-Mathieu belässt es nicht nur bei Anspielungen auf Monroe, sondern zitiert immer wieder aus Filmklassikern, wie etwa aus Fellinis "Amarcord" - augenzwinkernde Zugaben, die sich dabei fast beiläufig in den Film einfügen, wie auch die breite Palette an Monroe-Zitaten, die bei aller Detailverliebtheit nie von der eigentlichen Handlung ablenken. Denn der Film "Who killed Marilyn" würde letztlich auch als die Geschichte eines Mädchens von nebenan funktionieren.

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Koch Media - Who Killed Marilyn?