Schulden: Rom sieht sich auf richtigem Weg

In der Schuldenkrise gilt Italien als einer der nächsten Kandidaten für EU-Hilfe. Der italienische Finanzminister hat gestern aber neuerlich beteuert, dass man es alleine schaffen will.

Morgenjournal, 13.8.2012

"Voll im Plan"

Die italienische Regierung sagt, man sei auf dem richtigen Weg, vor allem was den Sparkurs angeht. Im Herbst will man da noch weitere Entscheidungen präsentieren, aber ein neuerliches Sparpaket wird es nicht sein, sagt der italienische Finanzminister Grilli. Das wäre aus seiner Sicht ein Fehler.

Dass Italien heuer sein Defizit-Ziel nicht erreichen wird, das liege an der Wirtschaftskrise in Italien, sagt die Regierung, und nicht daran, dass man bis jetzt zu wenig reformiert und gespart habe. Mit anderen Worten, ohne die zusätzlichen Kosten, die die Rezession mit sich bringt, sei man voll im Plan.

Streit um EZB-Kurs

Die Europäische Zentralbank will ja den Krisenländern in der Eurozone helfen, indem sie unter gewissen Bedingungen Staatsanleihen aufkauft. Da gibt es jetzt aber Widerstand, nicht nur aus Deutschland, sondern jetzt auch aus Finnland. Der finnische Ministerpräsident Jirki Katainen sieht das kritisch. Die EZB habe das schon in der Vergangenheit getan, und das habe jedes Mal nur kurzfristig geholfen. Anders sieht das übrigens die OECD - der Club der reichen Industriestaaten. Mit der neuen Politik der EZB werde die Krise beherrschbar bleiben.