Nein zu Änderung bei Rot-Weiß-Rot-Card
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ist gegen leichteren Zugang zu einer Arbeitsbewilligung für ausländische Studenten aus Drittstaaten. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) hatte gefordert, dass es schon mit einem Bachelor-Abschluss einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt geben soll. Der Sozialminister hält diesen Schritt aber für verfrüht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.8.2012
"Kein Handlungsbedarf"
Sozialminister Hundstorfer bekennt sich zwar zum Integrationsprinzip auf dem Arbeitsmarkt, dass also hier ausgebildete Menschen möglichst auch bei uns einen Job bekommen sollen. Rudolf Hundstorfer erinnert den ÖVP-Staatssekretär aber daran, dass man die großzügige Regelung für Master-Studienabsolventen, nicht aber für Bachelor-Absolventen - aus Drittstaaten erst im vergangenen Jahr - auch mit Kurz - fixiert habe. "Natürlich werden wir darüber reden, aber ad hoc sehe ich keinen Handlungsbedarf." Es stehe derzeit ein hochqualifizierter innereuropäischer Arbeitsmarkt zur Verfügung, dessen Potenzial man testen wolle, so Hundstorfer.
Gehaltsvorgabe zu hoch
Absolventen eines Master- oder Diplom-Studiums aus Nicht-EU-Staaten müssen auch einen Job auf akademischem Niveau haben und mehr als 1903 Euro im Monat verdienen, damit sie die Rotweißrot-Card bekommen. Würde man diese Lockerung auch für den Bachelor-Abschluss vorsehen, dann müsste diese Gehaltsvorgabe gesenkt werden, so Hundstorfer. So weit seien wir aber noch nicht, der Sozialminister will die weitere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abwarten.
Von dem Vorschlag von Staatssekretär Kurz wären im Vorjahr etwa 1300 Personen betroffen gewesen. So viele Nicht-EU-Bürger haben in Österreich ein Studium abgeschlossen. Nur rund 200 Studienabsolventen haben seit Einführung der Rotweißrot-Card eine solche beantragt.