Hurrikan "Isaac": Ist New Orleans vorbereitet?
Auf den Tag genau sieben Jahre nach Hurrikan "Katrina" könnte "Isaac" morgen die Stadt erreichen. Die Bewohner von New Orleans hoffen, dass die Stadt besser vorbereitet ist als damals, als "Katrina" große Teile der Stadt zerstört hat.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.8.2012
1.800 Tote
Die Erinnerungen an den Hurrikan "Katrina" sind in den USA noch sehr lebendig. Fast auf den Tag genau vor sieben Jahren hat "Katrina" die amerikanische Golfküste erreicht und verwüstet, und obwohl der Wirbelsturm der höchsten Kategorie fünf die Stadt New Orleans nicht mit voller Wucht traf, weil er im letzten Moment abdrehte: Die Katastrophe, die alleine die Ausläufer in der Jazz- und Blues-Metropole anrichteten, war verheerend. Die Wände von zwei Kanälen brachen, später auch ein Deich. Das Wasser des Ponchatrain-Sees überschwemmte rund 80 Prozent der Stadt. 1.800 Menschen kamen ums Leben, die Fernsehbilder von Opfern auf den Dächern ihrer Häuser, die verzweifelt um Hilfe winkten haben sich nicht nur den Amerikanern eingebrannt.
Isaac auf Katrinas Spuren
In 24 bis 36 Stunden könnte "Isaac" an der gleichen Stelle auf Land treffen, wie sieben Jahr vor ihm "Katrina". Noch ist "Isaac" ein tropischer Sturm, hat also die Stärke eines Hurrikans noch nicht erreicht. Starker Regen und Windgeschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde machen ihn aber schon jetzt gefährlich. Ed Rappaport vom amerikanischen Hurrikan Zentrum erklärt, dass "Isaac" die Hurrikan-Stärke knapp noch nicht erreicht habe, sich aber zu einem Hurrikan auswachsen werde. Die größten Gefahren, die von "Isaac" ausgingen, seien Überschwemmungen nach starken Regenfällen und Sturmfluten.
Viele bleiben
Die Meteorologen schätzen auf Basis ihrer Computermodelle, dass "Isaac" die Stufe zwei auf der fünfteiligen Hurrikan-Skala erreichen wird, weil er sich auf seinem Weg zur Küste über dem warmen Wasser des Golfs von Mexiko noch mit Energie aufladen wird. Neben sehr starkem Regen heißt das Windgeschwindigkeiten von fast 180 Klometern pro Stunde. Wie "Katrina" wird "Isaac", wenn er sich an die Computermodell-Berechnungen hält, New Orleans nicht direkt treffen - aber die Vorhersage eines Sturm-Pfades gehört zu den schwierigsten und daher auch unsichersten Übungen des amerikanischen Hurrikan-Zentrums. In tiefer gelegenen Gebieten der mexikanischen Golfküste wurden Evakuierungen angeordnet, in New Orleans bleiben aber viele. Die Menschen verbarrikadieren ihre Häuser und decken sich mit dem nötigsten ein. Noch hoffe man aber, dass "Isaac" nicht so stark wie "Katrina" werde.
Aus "Katrina" gelernt?
Eine Katstrophe wie vor sieben Jahren wird es in New Orleans nicht mehr geben, versichern die Vertreter der amerikanischen Katastrophenschutzbehörde. Nicht nur, weil "Isaac" schwächer sein wird, als "Katrina" es war, sondern auch, weil die Schwachstellen an Kanalwänden und Deichen beseitigt wurden. Zur Sicherheit werden sie aber gerade mit Sandsäcken noch einmal verstärkt.