Saualm: Kritik zurückgewiesen
Die Verantwortlichen des Landes Kärnten haben die Vorwürfe, in der Unterkunft auf der Saualm seien die Zustände katastrophal, bereits zurückgewiesen: Das Quartier entspreche allen gesetzlichen Anforderungen. Die Heimleiterin will sich zu den Anschuldigungen der Asylwerber gar nicht äußern.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.9.2012
"Behandeln alle Patienten gleich"
Es sei schlicht und einfach nicht richtig, dass er den Mann nicht behandelt habe, sagt der Arzt, den der Asylwerber aufgesucht hat. Er sei aber nur die Urlaubsvertretung gewesen und habe den Patienten dann zur weiteren Behandlung wieder an seinen Arzt verwiesen. Generell berichten Ärzte, die lieber kein Radio-Interview geben wollen, dass die Asylwerber, die von der Saualm kommen, gesundheitlich in nicht so gutem Zustand sind. Erst heute Vormittag hat ein Arzt einen Mann versorgt, der berichtet hat, dass er in der Dunkelheit in der Unterkunft gestürzt sei, weil es dort seit Monaten keine funktionierenden Glühbirnen gibt. Auch das Klinikum Klagenfurt weist die Vorwürfe, Asylwerber ohne e-Card seien nicht behandelt worden, zurück. Der stellvertretende ärztliche Direktor Jörg Reinhold Weber sagt: "Wir behandeln alle Patienten gleich und versuchen das, nach medizinischer Dringlichkeit zu richten."
Medizinische Versorgung im Vordergrund
Der stellvertretende ärztliche Direktor räumt ein, dass die Behandlung von Patienten, bei denen der Versicherungsnachweis nicht gegeben ist, zu einem gewissen Grad ein Problem sei, weil das einen Abgang für die Krankenhäuser bedeute. Darum sei es auch verpflichtend, den Versicherungsstatus zu überprüfen, so Weber. Er betont: "Ich möchte darauf hinweisen, dass in erster Linie die medizinische Versorgung im Vordergrund steht und der Nachweis der Versicherungspflicht ein sekundärer Vorgang ist, den wir natürlich auch einfordern müssen und auch tun." Dass Menschen ohne E-Card weggeschickt würden, schließt Weber aus und sagt: "Es ist definitiv nicht so. Jeder Patient, der einen akuten Versorgungsbedarf hat, wird unabhängig von seinem Versicherungsstatus primär versorgt."
Die Heimleiterin will zu den Vorwürfen nichts mehr sagen - weder zur medizinischen Versorgen noch zu den Anschuldigungen, sie versuche, Asylwerber als Schwarzarbeiter an Anrainer zu verborgen. Nur so viel sagt sie heute am Telefon: "Mir ist das alles schon zu blöd."