EU: Debatte um Genmais

Sollen genmanipluierte Pflanzen in der EU angebaut werden dürfen? Darüber haben wieder einmal die EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel diskutiert. Und offenbar kommt langsam Bewegung in die Debatte. Immer mehr Länder würden gerne selbst darüber entscheiden, ob sie etwa genmanipulierten Mais zum Anbau zulassen oder nicht.

Abendjournal, 24.09.2012

Frankreich fordert Selbstbestimmung

Das Zauberwort heißt Selbstbestimmung. Dieses Recht hätten gerne viele EU-Länder, wenn es um den Anbau genmanipulierter Pflanzen geht. Trotzdem herrscht noch immer eine Patt-Situation. Denn solange die großen Länder wie Deutschland oder Frankreich nicht mitziehen, kommt die nötige Mehrheit nicht zustande. Ein zartes Einlenken kommt heute von Frankreichs Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll: "Wir müssen in der Europäischen Union darüber nachdenken, ob wir den Mitgliedstaaten die Möglichkeit geben, genmanipulierte Pflanzen zu akzeptieren oder abzulehnen." Immerhin will Le Foll über neue Maßnahmen nachdenken. Bisher war die Haltung der Franzosen: In der EU müsse es da einheitliche Regeln geben.

Studie soll überprüft werden

Doch eine Studie aus Frankreich hat die Debatte neu angefacht. Das Papier kommt zu dem Schluss, dass Ratten, die mit einer bestimmten Sorte von Genmais gefüttert worden sind, öfter an Krebs erkrankt sind. In der EU hat das für Aufsehen gesorgt, die Kommission lässt die Studie überprüfen. Vorerst will Le Foll aber ohnehin keine Entscheidungen treffen. Auch nicht seine deutsche Kollegin Ilse Aigner: "Wir werden die Studie natürlich überprüfen und das Ergebnis abwarten und bewerten." Wie lange das dauern wird? "Das kann ich Ihnen nicht sagen. Die müssen prüfen und zwar sorgfältig." Schnellschüsse sind also keine zu erwarten.