Jordanien: Spannung vor Großdemonstration
In Jordanien haben Oppositionelle zu einer Großdemonstration aufgerufen, um Reformen zu fordern. König Abdullah hat gestern das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angekündigt - aber die Muslimbrüder haben schon angekündigt, dass sie die Wahl boykottieren werden. Die übliche Taktik des Königs dürfte nicht mehr reichen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.10.2012
Umfassende Reformen gefordert
Was König Abdullah bewirkt hat, war immerhin, dass eine Gegendemonstration von zweihunderttausend Anhängern des Monarchen abgesagt wurde. Damit dürften sonst unausweichliche Straßenkämpfe vermieden werden, wenn die Königstreuen auf Anhänger der Muslimbrüder geprallt wären.
Auf Dauer wird König Abdullah die Proteste aber so nicht mehr besänftigen können. Bisher hatte er in derartigen Situationen immer wieder das Parlament aufgelöst und einen neuen Premier eingesetzt. Aber das dürfte den Leuten heute nicht mehr reichen, sie wollen umfassende Reformen und vor allem, dass der Premierminister nicht mehr vom König, sondern vom Parlament bestimmt wird.
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