Tausende Jugendliche pflegen Angehörige

Fast 25.000 Kinder und Jugendliche müssen in Österreich Schätzungen zufolge ihre Eltern oder Großeltern pflegen. Jetzt soll eine Plattform im Internet diesen Kindern mit Pflegetipps helfen.

Mittagsjournal, 11.10.2012

Waschen, anziehen, kochen

Die Menschen in Österreich werden immer älter. Und mit zunehmendem Alter wird Pflege notwendig. Rund 440.000 Menschen in Österreich sind zuhause und brauchen Pflege. Oftmals sind es Kinder und Jugendliche, die neben der Schule aushelfen müssen. "Diese Kinder helfen bei der Körperpflege, beim Anziehen, helfen in den Rollstuhl, sind für das Mittagessen verantwortlich, holen Medikamente aus der Apotheke und machen Besorgungen für den Haushalt. Das passiert neben der Schule, ohne dass es bewusst wird, sagt die Krankenschwester Anneliese Gottwald.

Homepage bietet Unterstützung

Gottwald hat nach deutschem Vorbild die Idee gehabt, wie man diesen Kindern helfen kann. Mit einer Homepage, die Informationen, Tipps und Videos zeigt, wie man es richtig macht. Es geht dabei darum, den Kindern und Jugendlichen Sorgen abzunehmen. Denn wer Eltern oder Großeltern pflegen muss, büßt durch diese Verantwortung einen Teil seiner Kindheit ein.

Diakonie sieht Politik gefordert

Die evangelische Diakonie unterstützt die Johanniter Unfallhilfe, die diese Homepage gestaltet. "Diese Plattform 'Super hands' bietet Kommunikation, dass Kinder und Jugendliche sich aus ihrer Isolation an jemand wenden können und Ratschläge bekommen", sagt Diakoniedirektor Michael Chalupka, "natürlich wollen wir auch öffentliche Aufmerksamkeit, weil es auch eine Sache der Politik ist."

Seit zwei Stunden ist diese Homepage freigeschaltet, die von der Johanniter Unfallhilfe betreut wird. Da gibt es Tipps und Hilfe für Kinder und Jugendliche, wie sie ihren Pflegealltag besser meistern können.