Welt-Schlaganfall-Tag

Wer einen Schlaganfall erleidet, sollte binnen weniger Minuten eine umfassende Behandlung bekommen, um bleibende Schäden oder gar ein tödliches Ende zu vermeiden. Heute, am "Welt-Schlaganfall"-Tag, fällt die Zwischenbilanz der österreichischen "Stroke-Units", also der Behandlungszentren grundätzlich positiv aus. Flächendeckend ist das Netz aber noch immer nicht.

Morgenjournal, 29.10.2012

Versorgungslücken schließen

35 sogenannte Stroke Units kümmern sich in Österreich um Schlaganfallpatientinnen und -patienten, sagt der Neurologe am Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wilfried Lang. Nur in einigen Bundesländern gibt es noch Versorgungslücken, die aber schleunigst geschlossen werden müssen: "Wir haben in Vorarlberg noch Lücken. Auch in der Steiermark und dem Burgenland kommen noch Abteilungen. Unser Ziel ist es, dass innerhalb von 45 Minuten jeder Patient eine Schlaganfallstation erreicht."

Jede Minute zählt

Nach mehr als viereinhalb Stunden, sind die Erfolgsaussichten bereits fünf Mal schlechter. Bei einem akuten Schlaganfall muss möglichst schnell der Blutfluss im Gehirn wiederhergestellt werden, um den Schaden gering zu halten oder gar zu verhindern. Wichtigstes Mittel dazu ist die Thrombolyse, also die Auflösung des Blutgerinnsels im Gehirn per Medikament.

600.000 Menschen erleiden in Europa pro Jahr einen Schlaganfall. In Österreich sind es 24.000 Patientinnen und Patienten.