2,8 Prozent für Mindestpensionisten

Mindestpensionistinnen und –pensionisten sollen die volle Inflation von 2,8 Prozent abgegolten bekommen. Das fordern die Pensionistenvertreter Karl Blecha und Andreas Khol. Alle anderen sollen 1,8 Prozent Pensionsanpassung bekommen. Diese Woche finden Gespräche zwischen den Pensionistenvertretern und der Regierung statt.

Mittagsjournal, 6.11.2012

"Gesetz lesen ist heilsam"

In der Vorwoche hat die Pensionskommission festgelegt, dass die Pensionen um 1,8 Prozent steigen sollen. Und zwar alle. Damit läge die Anpassung einen Prozentpunkt unter der Inflationsrate von 2,8 Prozent. Im Zuge des Sparpaketes wurde das so vereinbart. Kostenpunkt für das Budget: 540 Millionen Euro. Eine Summe, die in den Augen von Sozialminister Rudolf Hundstorfer fix ist. Reden könnte man lediglich darüber, wie dieses Geld unter den Pensionistinnen und Pensionisten aufgeteilt wird.

Die Pensionistenvertreter sehen das nicht so. Zumindest bei geringen Pensionen müsste die gesamte Inflation abgegolten werden, sagt Andreas Khol (ÖVP): "Was wir verlangen, steht so bereits im Gesetz und war Grundlage der Verhandlungen um das Konsolidierungspaket im Frühjahr. Ich empfehle jedem das Gesetz zu lesen. Das ist immer heilsam."

2,8 Prozent für Ausgleichszulagenbezieher, also für Mindestpensionisten. Das ist auch für SPÖ-Pensionistenvertreter Karl Blecha "ein Muss".

Jugend unterstützt Pensionisten

2,8 Prozent für Ausgleichszulagenbezieher, also für Mindestpensionisten. Das ist auch für SPÖ-Pensionistenvertreter Karl Blecha "ein Muss".
Aus den Reihen der Bundesjugendvertretung kommt Unterstützung für Khol und Blecha. Wolfgang Moitzi vom Vorsitzteam der Bundesjugendvertretung, zugleich Chef der Sozialistischen Jugend, hält die Forderung nach 2,8 Prozent Plus bei Mindestpensionen für gerechtfertigt. "In Wirklichkeit geht es darum, Altersarmut zu verhindern", so Moitzi.

Jugendvertretung soll mit am Tisch sitzen

Nicht der einzige Punkt, bei dem Alt und Jung heute Einigkeit demonstrieren. Ein weiterer: die gemeinsame Forderung, als gesetzlich anerkannte Sozialpartner bei allen relevanten Verhandlungen mit am Tisch zu sitzen.

"Wir Jungen brauchen nicht jemanden, der über uns und für uns spricht, sondern eine Politik, die mit uns spricht", sagt Johanna Zauner, die für die Katholische Jugend im Vorsitzteam der Bundesjugendvertretung sitzt. Eine Forderung, bei der wiederum die Seniorenvertreter den Jungen zur Seite stehen. Karl Blecha stellt klar: "Am runden Tisch haben wir und die Jungen zu sitzen. Wenn die Jungen nicht da sind, stehen wir auf und gehen."
Mit einer Enquete wollen die Jugend- und Seniorenvertreter am Nachmittag die Gemeinsamkeiten untermauern.