Eurofighter: Gegengeschäfte im Visier

Bei den Eurofighter-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien geraten zunehmend auch Unternehmen ins Visier. Geprüft wird, ob vom Eurofighter-Hersteller EADS Schmiergelder an Firmen-Verantwortliche geflossen sind, um Eurofighter-Gegengeschäfte oder Scheingegengeschäfte zu erreichen. Laut dem Magazin Format und den Grünen ist insbesondere der Magna-Konzern von den Ermittlungen betroffen.

Abendjournal, 15.11.2012

Achse Grasser - EADS

Dass sich Magna-Manager bis hinauf zu Frank Stronach für den Kauf der Eurofighter eingesetzt haben, ist nicht neu. Sehr wohl aber neu ist, dass die Staatsanwaltschaft laut "Format" möglichen Schmiergeldzahlungen etwa betreffend Magna Steyr nachgeht. Von möglichen illegalen Provisionen für Scheinverträge über Eurofighter-Gegengeschäfte ist die Rede. Und der Grüne Peter Pilz hat einmal mehr auch den Ex-Magna-Mitarbeiter und Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser im Visier und fragt: "Wie wurde und wurde über Magna die Achse Karl-Heinz Grasser - EADS hergestellt?"

"Kritiker in Spendierhosen"

Das Ergebnis war Pilz zufolge: "Plötzlich taucht der Abfangjäger-Kritiker Grasser mit Eurofighter-Spendierhosen im Ministerrat auf." Außerdem habe es schon im Eurofighter-Ausschuss Hinweise auf einen Magna-Manager gegeben, der aus der Rüstungsbranche stammte.

Von der Staatsanwaltschaft heißt es heute, man kläre erst wohin die Zahlungsflüsse gegangen sind, es sei zu früh definitiv zu sagen, wer Geld erhalten hat. Magna will derzeit kein Statement abgeben.

Grasser-Anwalt Manfred Ainedter spricht von "blühenden Phantasien" des Peter Pilz, das Thema sei vor Jahren schon abgehandelt worden. Von EADS heißt es, man prüfe und verbessere jetzt die internen Abläufe zur Korruptionsbekämpfung.