Kurzfristige Entspannung für Griechenland

Der hochverschuldete Eurostaat Griechenland konnte sich diese Woche insgesamt fünf Milliarden Euro auf dem Kapitalmarkt besorgen. Griechenland hat das Geld über Anleihen mit kurzer Laufzeit bei privaten Investoren aufgenommen. Doch die Finanzlage Griechenlands entspannt sich dadurch nur kurzfristig.

Morgenjournal, 16.11.2012

Warten auf 31 Milliarden

Griechenland hat das Geld gebraucht, um Schulden zurückzuzahlen, die jetzt am Ende der Woche fällig werden. Der größte Brocken steht aber noch aus, denn Griechenland wartet ja immer noch auf die nächste internationale Hilfstranche von über 31 Milliarden Euro. Nächsten Dienstag könnten die Euro-Finanzminister die Auszahlung dieser Hilfstranche auf den Weg bringen. Außerdem wird es beim Finanzministertreffen um den Zeitplan des griechischen Schuldenabbaus gehen, bis wann was zu erledigen ist und wie viel Zeit und auch Geld Griechenland dafür brauchen wird. Da sind noch viele Details zu klären.

Immer wieder heißt es, dass neue Hilfen für Griechenland notwendig werden könnten. Intensiv diskutiert wird angeblich, dass die Zinsen, die Griechenland für die Hilfskredite zahlen muss, gesenkt werden, eine weitere Option könnte sein, dass die Notenbanken der Eurozone bisherige Gewinne aus griechischen Staatsanleihen an Griechenland zurücküberweisen. Ob diese Schritte ausreichen und politisch argumentierbar sind, auch darüber werden die Finanzminister wohl am Dienstag reden.