Von Gudrun Egger und Bernhard Walschshofer
5x schwarz und 3x weiß
13. Dezember 2012, 12:40
Stimme, Basaltlithophon, Kalimba: Gudrun Egger
Cello: Bernhard Walschshofer
5x schwarz und 3x weiß
Gedichtzyklus
Die Idee dahinter: Das idealisierte Beziehungsbild seit den 1950er Jahren muss scheitern, weil es so romantisch überhöht ist und den Geschlechtern so definierte Rollen zuweist. Aber auch die Suche nach anderen Lösungen scheitert meist. Meiner Meinung nach an einer mangelnden Fähigkeit zur Reflexion. (In den fünf schwarzen Texten arbeite ich Erfahrungen aus Therapiegesprächen mit Klient/innen auf).
Den Grundgedanken von sehr viel Hoffnung und sehr viel Scheitern spiegle ich in der Musik wider. Lithoponen schreibt man die Fähigkeit zu, in ihrem Klang die gespeicherten Erinnerungen der gesamten Entwicklung auf der Erde zu speichern und auszudrücken. "La rosa enflorece" ist ein sefardisches Liebeslied, ich hätte auch "im wunderschönen Monat Mai" nehmen können oder Ähnliches, ich wollte eine bekannte Melodie nehmen, die die uralte Sehnsucht nach Schönheit ausdrückt.
In den weißen Texten geht es mir um Ähnliches. Ich vermisse eine ästhetische Frauensprache in der Erotik, die nicht pornografisch besetzt ist, also versuche ich eine zu finden. Die weißen Texte in diesem Zyklus stehen für das alte Thema: Die Hoffnung stirbt zuletzt. So wechseln Enttäuschung und Hoffnung, es klingt immer wieder vertraut und ist doch eine andere Variation desselben.
Gudrun Egger
- Geboren 31.05.1954 in Linz.
- Schauspielerin, Lebens- und Sozialberaterin für Kommunikation und Kreativität, therapeutische ausgebildet (Poesie- und Bibliotherapie, KIP, Sandspiel), Tontechnikausbildung an der SET.
- Unterrichte Sprechtechnik und Stimmentwicklung an der Musikschule der Stadt Linz und Rhetorik im Bachelor Technische Chemie an der Johannes Kepler Universität; Coach und Trainerin.
- Arbeite derzeit an einem Kindermusical (Text und Komposition) nach dem Bilderbuch "Bei 3 auf den Bäumen" von Saskia Hula und lerne Lithophone bauen.