Klasnic-Kommission entschädigt Admont-Opfer

Die Klasnic-Kommission der katholischen Kirche entschädigt nun erstmals ehemalige Schüler des Konvikts des Stifts Admont in der Steiermark. Zwei Männer haben sich an die Kommission gewandt, sie seien von zwei Patres schwer misshandelt und missbraucht worden. Knapp drei Jahre waren die Fälle nun anhängig, bisher hatte die Kommission die Vorwürfe als haltlos bezeichnet. Nun gibt es doch Geld für die Betroffenen.

Lange wurde ihm nicht geglaubt

Die beiden Männer bekommen jeweils 25.000 Euro und 100 Stunden Therapie. "Drei Jahre lang hat mir die Kommission nicht geglaubt", sagt einer von ihnen, ein heute 58jähriger, der anonym bleiben will.

Seit 2010 hat der ehemalige Admont-Schüler immer wieder darauf hingewiesen, dass er durch die Misshandlungen und sexuelle Gewalt schwere Verletzungen davongetragen hat, die ihm heute noch zu schaffen machen. Es gab einen Zeugen, ein Gutachten eines von der Kommission beauftragten Psychologen, der einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Übergriffen und den psychischen Folgen festgestellt hat - und trotzdem kein Geld.

Pfarrer weiter im Amt

Deshalb bereitet sein Anwalt eine Klage vor Gericht, um die 360.000 Euro einzufordern. Außerdem fordert der Mann, dass die beiden Patres abberufen werden. Der eine betreut eine Pfarre in der Steiermark, der andere gleich vier.

Beim Stift Admont, das die Anschuldigungen vor einem Jahr noch entschieden bestritten hat, hält man das nicht für nötig. In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem Ö1-Morgenjournal heißt es: Das Kloster werde die Summe selbstverständlich bezahlen. Man bedaure die Übergriffe zutiefst, und auch die beiden Beschuldigten hätten schon um Verzeihung gebeten.

Morgenjournal, 9. 1. 2013