SPÖ: Aufregung um Josef Ackerl

Kein Tag ohne Aufregung im koalitionären Bundesheerstreit: diesmal wegen einer angeblichen Äußerung des oberösterreichischen SPÖ-Chefs Josef Ackerl. Der sagte offenbar, die Zwangsverpflichtung sei eine Idee des Nationalsozialismus. ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf zeigt sich empört, die oberösterreichische SPÖ sagt, das sei so nie gesagt worden.

Morgenjournal, 11.1.2013

ÖVP-Kopf: "Ungeheuerliche Entgleisung"

Der koalitionäre Zwist um die Zukunft des Bundesheeres wird immer heftiger. Jedes Argument und jede Äußerung wird offenbar genau taxiert. Die ÖVP meint jetzt, einen verbalen Ausrutscher der SPÖ festgestellt zu haben, nämlich ein Vergleich des SPÖ-Chefs in Oberösterreich.

Josef Ackerl hat bei einer Werbeveranstaltung für das SPÖ-Modell angeblich gesagt, die Zwangsverpflichtung sei eine Idee des Nationalsozialismus, der den Arbeitsdienst geschaffen habe. Für ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf ist das, wie er sagt, ein Vergleich der allgemeinen Wehrpflicht mit dem Nationalsozialismus und stelle eine ungeheuerliche Entgleisung dar.

Bundespräsident: "Völlig unhistorisch"

Der ÖVP-Politiker fordert deshalb deutliche Worte des Oberbefehlshabers des Bundesheeres, Bundespräsident Heinz Fischer sowie eine Entschuldigung der SPÖ. Die denkt aber nicht daran. Die SPÖ Oberösterreich weist den Vorwurf vielmehr zurück, weil Josef Ackerl nicht die Wehrpflicht mit dem Nationalsozialismus verglichen habe, sondern den damals geschaffen Arbeitsdienst, heißt es von der SPÖ.

Nun meldete sich auch Bundespräsident Fischer zu Wort und sagte, sollte dieser Vergleich des SPÖ-Politikers tatsächlich gefallen sein, dass die Verpflichtung zum Wehrdienst eine Idee des Nationalsozialismus sei, stelle das eine bedauerliche Entgleisung dar und sei außerdem völlig unhistorisch.

Übersicht

  • Verteidigung