Heldendarstellung vermieden
Tsunami-Drama "Be impossible"
Am 26. Dezember 2004 verursachte ein Erdbeben im Indischen Ozean eine Flutwelle, die rund 230.000 Menschen das Leben kostete, davon 5.400 in Thailand, wo die Gegend um Khao Lak besonders betroffen war. Genau dort war auch eine spanische Familie auf Urlaub. Deren Überleben bei diesem Tsunami stellt nun der Film "The Impossible" ins Zentrum. In den Hauptrollen: Ewan McGregor und Naomi Watts.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.1.2013
Ein tolles Hotel direkt am Traumstrand, eine faszinierende Unterwasserwelt, gutes Essen und endlich einmal abschalten vom Alltag. Die Ferienidylle einer fünfköfpigen spanischen Familie in Thailand scheint perfekt. Doch dann die Katastrophe. Eine Riesenwelle erfasst die Familie, reißt sie auseinander. Die Kamera bleibt vorerst bei der schwer verletzten Mutter, ihrem ältesten Sohn und deren Überlebenskampf.
Spektakuläre Schauwerte
"The Impossible" beruht auf dem wahren Fall einer spanischen Familie. Die Wirklichkeit liefert das Kinofutter. Die Flutwelle digital rekonstruiert als spektakulärer Schauwert, danach zwischenmenschlich dramatische Momente, in denen sich Verletzung und Verlust, Trauer und Hoffnung abwechseln. "Eine Heldendarstellung wollten wir aber auf jeden Fall vermeiden", so Hauptdarsteller Ewan McGregor.
Kein Mehrwert
Der Großteil des Films konzentriert sich auf die Wiederzusammenführung der Familie. Wiedersehensszenen, Zu und Glücksfälle, Katastrophenschilderungen, Regisseur Juan Antonio Bayona arbeitet freilich auch an einer emotionalen Aufrüstung des Stoffs.
Basierend auf einer wahren Geschichte, dieses Etikett verleitet immer wieder zur maßlosen, kommerziellen Ausbeutung eines Sujets. Auch wenn "The Impossible" dies nicht völlig ausreizt, so liefert der Film auch keinen Mehrwert, keinen Kommentar zur Gegenwart oder zu all jene Geschichten, die kein Happy End fanden, also Familien (nicht zuletzt jene der Einheimischen), die nicht wieder zusammenfanden, sondern zerrissen wurden. Und das für immer.