Spaniens Regierung in Bedrängnis

In Spanien selbst scheint es derzeit aber nur dieses eine Thema zu geben: die Regierungsaffäre um angebliche Schwarzgeldzahlungen - nicht nur an Ministerpräsident Rajoy. Die Anleger reagieren bereits.

Abendjournal, 4.2.2013

Die Skepsis der Anleger gegenüber der Regierung steigt und so haben sie begonnen, sich von Staatsanleihen zu trennen. Damit muss Spanien auch wieder mehr Geld aufbringen, um Schulden zu begleichen. Die Rendite der Anleger für Anleihen mit zehn Jahresfrist ist leicht auf 5,3 Prozent gestiegen. Österreich zum Vergleich zahlt derzeit keine zwei Prozent. Leicht teurer geworden sind auch Anleihen in Italien. Der Satz liegt bei 4,4 Prozent. Die Anleger fürchten, dass Silvio Berlusconi wieder in die Regierung kommt.

Schneller und wendiger sind Investoren an den Börsen unterwegs - macht sich auf den internationalen Finanzplätzen die Sorge um Italien und um Spanien ebenso bemerkbar?

Den Experten zufolge sind diese Sorgen der Grund, warum die wichtigsten Indizes fest in den roten Zahlen stecken. Ohne Rajoy keine Budgetsanierung, mit Berlusconi ungewisse Zeiten - diese Aussichten in der Eurozone lässt die Investoren Anteile verkaufen. So hat der DAX im Vergleich zum Freitag an die 2,5 Prozent verloren.

Spiegelt sich diese Entwicklung auch in Wien wider?

Die Börse in Wien konnte sich nicht abkapseln, der Leitindex ATX verliert ebenfalls mehr als 2 Prozent. Noch in Grenzen halten sich die Verluste des Dow Jones. Noch, denn auch in New York zeigen die Entwicklungen in Europa Wirkung.