Euro: Aufschwung mit Hindernissen
Auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise war der Eurokurs im Keller - im Jahr 2010 etwa bekam man für einen Euro weniger als 1,20 Dollar. Nun ist die Krise einigermaßen im Griff und der Euro erholt sich wieder: Vergangene Woche hat die europäische Gemeinschaftswährung erstmals seit eineinhalb Jahren wieder die Marke von 1,37 Dollar übersprungen. Allerdings gibt es immer noch Unsicherheitsfaktoren, die den Euro-Kursanstieg bremsen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.2.2013
Unsicherheitsfaktoren
Die Entspannung in der Schuldenkrise macht den Euro für Anleger insgesamt gesehen wieder attraktiver, sagt Monika Rosen, Chefanalystin der Bank Austria. Allerdings hat der Eurokurs seit Wochenbeginn schon wieder leicht nachgegeben. Für Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek liegt das unter anderem daran, dass es für die Investoren immer noch Unsicherheitsfaktoren in Europa gebe, wie die italienischen Wahlen, Regierungsprobleme und schwache Wirtschaftszahlen in Spanien.
Noch keine Gefahr für Exporte
Analystin Rosen traut dem Euro bis Jahresende noch einen Anstieg auf 1,40 Dollar zu, aktuell liegt er bei 1,35 Dollar. Ein stärkerer Eurokurs nütze der Wirtschaft, weil sich etwa Importe verbilligen, sagt Analyst Brezinschek. Aber ein Aufschwung des Eurokurses kann auch Nachteile haben, weil dadurch europäische Produkte außerhalb Europas, also etwa in den USA, teurer werden. Steigt der Eurokurs zu stark, schadet das also der Exportwirtschaft. Diese Gefahr bestehe derzeit aber nicht, sagt Monika Rosen - denn der Euro-Wechselkurs sei mit aktuell rund 1,35 Dollar noch weit weg von jenem Wert, der für die Exportwirtschaft gefährlich werden könnte - das waren 1,60 Dollar im Jahr 2008.
Gut für die Schweiz
In den vergangenen Wochen hat der Euro aber nicht nur im Vergleich zum US-Dollar zugelegt, sondern auch zum Schweizer Franken:. Für die Schweiz ist das sehr positiv, denn in den vergangenen Jahren hat der schwache Euro bei gleichzeitig starkem Franken die Schweizer Exportwirtschaft gehemmt.