Ski-WM - das "Snow Business"

Bei der Ski WM in Schladming sind die "Speedbewerbe" und mittlerweile auch der Slalom die Rennen mit besonders hohen Einschaltquoten. Das wiederum ist gut für das Millionengeschäft Ski WM, die der internationale Verband FIS mit Sitz in der Schweiz veranstaltet und der nationale Verband ÖSV ausrichtet. Spielt das Wetter einigermaßen mit, dann sollte sich so eine WM auch rentieren.

Morgenjournal, 7.2.2013

Drehscheibe FIS

In Finanzfragen geht bei den Skiverbänden die Diskretion mit Nummer Eins ins Rennen. ÖSV Präsident Peter Schröcksnadel bestätigt nur, dass der internationale Skiverband zu den Profiteuren zählt: "Die kriegt den Hauptanteil, zahlt aber dem ÖSV für die Durchführung Geld und verteilt den Rest allgemein an die Nationen, die in der FIS verbunden sind."

Die FIS hält die Exklusivrechte. Um angeblich 27 Millionen Euro hat sie diese an die European Broadcasting Union (EBU) verkauft, also an den Verband der nationalen Fernsehstationen, dem auch der ORF angehört. Wie viel sich die EBU, vulgo Eurovision, die Rechte kosten lässt, ist nicht bekannt, ebenso wenig, wie viel welche TV-Station bezahlt.

Millionen von Sponsoren und Lizenzen

Die Vermarktung wickelt die EBU über die Agentur Tridem Sports AG in der Schweiz ab. Sie kümmert sich auch um die acht Großsponsoren. Um die vier Millionen Euro zahlt ein deutscher Autoproduzent. Dafür ist sein Markenzeichen Teil des offiziellen WM Logos. Die sieben anderen internationalen Sponsoren sollen je zwei Millionen Euro in die Schweiz überwiesen haben. Wer immer auch mit dem WM-Logo Geschäfte macht, muss einen Teil an die FIS abgeben - so auch Gerald Seebacher, der die offiziellen Fanartikel produzieren lässt: "Das Problem ist, dass die Lizenzgebühr gerechnet wird vom Händlereinkaufspreis, und das Ganze multipliziert sich bis zum Verkaufspreis. Die Leute sind oft verwundert, warum gleiche Artikel mit offiziellem Logo mehr kosten als ohne Logo. Aber das begründet sich mit dieser Lizenzgebühr, und die ist im zweistelligen Prozentbereich." Um die 40.000 Euro kassiert die FIS allein auf diesem Weg.

ÖSV trägt Risiko

Vage bleibt auch der österreichische Skiverband, wenn es um das Budget geht. Für das gesamte WM Jahr ist es mit etwa 40 Millionen Euro dotiert - finanziert wird es durch nationale Sponsoren, Partner und Ticketverkäufe. Um die 40 Millionen sollen auch die Kosten für die Großveranstaltung auf der Planai betragen. Der ÖSV trage das gesamte finanzielle Risiko der Weltmeisterschaft, sagt Reinhold Zitz, der für den Skiverband in Schladming die Organisation leitet. "Wir wollen logischerweise mit so einem großen Projekt Gewinn machen. Gewinn machen wir aber für den österreichischen Skiverband. Und hier in erster Linie für unsere zukünftigen Topstars. Dafür brauchen wir große Veranstaltungen. Wenn wir die gut organisieren und auch Profit daraus schöpfen können, dann ist allen gedient." Dass eine WM auch mit tiefroten Zahlen enden kann, das haben die nordischen Bewerbe 1999 im benachbarten Ramsau gezeigt. Der ÖSV hat danach am Rande der Insolvenz abgeschwungen.