Online-Boom: Handel im Wandel

Der Handel via Internet nimmt zu. Viele Händler fürchten das Aus für ihre Läden. Doch nicht alle Sorgen sind berechtigt, denn über das Shoppen im Netz gibt es viele Mythen, hat das Beratungsunternehmen Price Waterhouse Coopers herausgefunden. Einer davon ist zum Beispiel, dass Geschäfte auf der Straße weniger Geld verdienen, wenn die Konsumenten mehr im Internet kaufen.

Mittagsjournal, 23.2.2013

Beides ergänzt sich

Wer im Internet einkauft, kauft deshalb nicht weniger im Geschäft auf der Straße, sagt Gerald Dipplinger von Price Waterhouse Coopers. Denn "das ergänzt sich". Unterm Strich geben Kunden sogar mehr Geld aus, wenn sie Online und im Geschäft einkaufen können. Das Beratungsunternehmen PWC hat für die Studie übers Online-Shoppen 11.000 Konsumenten in elf Ländern gefragt.

Die Studie zeigt außerdem dass immer mehr Kunden den Onlinehändler überspringen und direkt auf den Internetseiten des Markenartikelherstellers einkaufen. Apple sei dafür ein gutes Beispiel, sagt Dipplinger. Onlinehändler müssen daraus eine Konsequenz ziehen und das, was sie über Vorlieben ihre Kunden wissen, besser nutzen. Mit Aktionen wie etwa Gutscheinen müssten sie die Konsumente wieder zum Handel holen und nicht den Herstellern das Feld überlassen.

Wandel erst am Anfang

Auch die Bedeutung von neuen mobilen Geräten wie Smartphones und Tablet-Computern wird überschätzt, sie dienen eher zur Information, gekauft wird derzeit noch über den PC. Auch die sozialen Netzwerke wie Facebook beeinflussen das Kaufverhalten noch kaum. Trotzdem dürfe man sie nicht ignorieren, so Dipplinger.

Noch ein Mythos: Lokale Onlinehändler hätten keine Chance gegen die globale Konkurrenz wie etwa Amazon. Das dem nicht so ist, zeige der deutsche Händler Zalando, der auch als kleiner Händler begonnen habe.

Fazit der Studie von PriceWaterhouseCoopers: Der Onlinehandel wird zunehmen, aber das Geschäft in den Läden nicht ersetzen. Denn viele Produkte will man nach wie vor angreifen oder probieren. Am erfolgreichsten werden Händler sein, die ihr Ladengeschäft online über mit allen Möglichkeiten unterstützen, so Dipplinger.

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