Erdbeben in Kärnten

Das spektakulärste Ergebnis hatte der Urnengang in Kärnten.

Abendjournal, 3.3.2013

Der Wahlgewinner der SPÖ, Peter Kaiser und der Verlierer, Landeshauptmann Gerhard Dörfler, sowie ÖVP, Grune, Team Stronach, und BZÖ -

Absturz der FPK

Die Landeshauptmann-Partei FPK stürzte den Hochrechnungen zufolge von 45 Prozent unter die 20 Prozent-Marke. Die SPÖ legte von knapp 29 auf 37 Prozent zu und ist damit deutlich Nummer eins. Die Kärntner Freiheitlichen kündigten schon an, SP-Spitzenkandidat Peter Kaiser zum Landeshauptmann zu wählen, der damit Nachfolger Gerhard Dörflers wird. Die SPÖ führt somit im Landeshauptleute-Ranking gegen die ÖVP mit 5:4.

Allerdings wird Kaiser angesichts des Ausgangs möglicherweise sogar zwei Partner für eine Mehrheit in der Landesregierung brauchen. Dafür böten sich wohl vor allem ÖVP und Grüne an. Die Volkspartei unter Spitzenkandidat Gabriel Obernosterer konnte ihr Ergebnis aus dem Jahr 2009 trotz Martinz-Skandals in etwa halten und wird mit rund 16 Prozent Platz drei absichern. Die Grünen, beim letzten Mal noch um ein Haar aus dem Landtag geflogen, gehören diesmal mit rund zwölf Prozent zu den Gewinnern und ziehen mit Rolf Holub in die Landesregierung ein.

Ein ordentliches Debüt gelang dem Team Stronach unter dem Ex-Sozialdemokraten Gerhard Köfer. Der Spittaler Bürgermeister sicherte sich etwa zehn Prozent der Stimmen, was ebenfalls einen Regierungssitz bringen könnte. Das BZÖ rettete sich unter Bundesparteichef Josef Bucher mit gut sechs Prozent in den Landtag. Das Ziel Landeshauptmann muss Bucher freilich begraben, er wird auch nicht in den Landtag einziehen, sondern im Nationalrat bleiben.