Gesundheit der Kinder: Eltern überfordert

Es fehlen klare Botschaften für die Gesundheitsvorsorge von Kindern, sagt der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Karl Zwiauer. Das zeige eine Studie des Karl-Landsteiner Instituts für pädiatrische Forschung und Fortbildung. Viele Eltern seien von der Informationsflut überfordert, was gut für ihr Kind ist und was nicht. Das betreffe Themen wie Essen und Impfen.

Mittagsjournal, 7.3.2013

Kuriose Ergebnisse

Die Studie des Karl-Landsteiner-Instituts, bei der 750 Mütter und Väter befragt worden sind, kommt teilweise zu kuriosen Ergebnissen, wie der renommierte Kinderarzt Karl Zwiauer weiß. Ein Beispiel: Übergewicht. Tatsache ist, dass jedes vierte Kind in Österreich zu dick ist, das heißt, dass 25 Prozent der Mädchen und Buben zu fett, zu süß und zu viel essen. Trotzdem sagt die deutliche Mehrheit der befragten Eltern, dass sie sich in puncto Kindermahlzeiten auskennen und nichts falsch machen - eine "beträchtliche Diskrepanz, wenn man sich Ernährungsprotokolle von Familien anschaut".

Lebensstil ändern

Kinderärzte und Ernährungsmediziner müssten den Eltern zeigen, wie man den eigenen Lebensstil verändern kann. Essen die Eltern Gemüse und Co, tun es die Kinder auch. Beim Thema Frühstück zu Hause sei das gelungen. Zwei Drittel der befragten Eltern geben an, dass sie mittlerweile gemeinsam mit ihren Kindern frühstücken - ein erstaunlich hoher Wert, der zeige, dass man mit jahrelangem Predigen etwas verändern kann, so Zwiauer. Das Frühstück sei eine wichtige Grundlage für die Leistungsfähigkeit des gesamten Tages.

KLare Infos gegen Unsicherheit

Beim Thema Impfen fühlen sich Österreichs Eltern übrigens deutlich schlechter informiert als beim Thema Essen. So steht die Mehrheit der Eltern Impfungen zwar nicht negativ, aber skeptisch gegenüber, zum Beispiel der Grippe-Impfung. Um diesen Unsicherheiten zu begegnen, fehle es an klaren Botschaften, die auch mit guten Belegen begründet werden können, so Karl Zwiauer, Präsident der österreichischen Kinder- und Jugendheilkunde.