Karas für Boni-Regeln auch in Hedgefonds

8. April 2017, 21:58

Exorbitante Manager-Bonuszahlungen, in einigen Banken das 13-fache des Jahresgehalts, gelten als ein Auslöser der Krise, weil Manager in der Hoffnung auf hohe Prämien riskante Geschäfte eingegangen sind. Voraussichtlich ab dem kommenden Jahr dürfen Bankerboni in der EU daher nur mehr so hoch ausfallen wie ein Jahresgehalt, in Ausnahmefällen ist ein doppeltes Jahresgehalt möglich. ÖVP-Delegationsleiter und EU-Parlamentsvize Othmar Karas, in Sachen Bankerboni Verhandlungsführer des Europaparlaments, hofft auf ähnliche Regelungen auch für andere Finanzbranchen.

Hedgefonds-Manager gehören zu den Spitzenverdienern in der Finanzbranche, mit teils noch höheren Vergütungen als Bankmanager. Aus der Finanzindustrie kommt die Kritik, die EU betreibe mit der Begrenzung der Managerboni politischen Aktionismus. Das weist Karas zurück. Die Boni-Deckelung stehe ja nicht für sich allein, sondern sei ein Teil eines Regulierungspakets, das das Finanzsystem sicherer und krisenresistenter machen soll.

Dass Finanzinstitute versuchen könnten, die Boni-Begrenzungen zu umgehen, indem sie die Grundgehälter ihrer Manager anheben, sieht Karas nicht als Problem. Denn Gehalt sei im Gegensatz zu Bonuszahlungen transparent.

Wann die Bankerboni-Begrenzung auch auf andere Branchen ausgeweitet wird, stehe noch nicht fest, so Karas. Derzeit konzentriert man sich auf EU-Ebene darauf, dass einmal die Basisregelung zügig umgesetzt wird - hier gibt es noch Unstimmigkeiten, weil Großbritannien Nachteile für seinen Finanzplatz befürchtet und auf Ausnahmen drängt.