Letzte Wiener Festwochen für Bondy
Die Wiener Festwochen beginnen am 10. Mai mit der Eröffnung am Rathausplatz, die heuer ganz dem Wienerlied gewidmet ist. Unter dem Motto "Wien, Wien nur du allein". Für Intendant Luc Bondy und sein Team sind es die letzten Festwochen, am 16. Juni mit dem Ende des Festivals, ist Schluss. Am vormittag hat Bondy das Programm im Wiener Museumsquartier vorgestellt.
26. April 2017, 12:23
Mittagsjournal, 25.4.2013
Luc Bondy wird heuer selbst Molieres "Tartuffe" inszenieren mit Gert Voss und Edith Clever. Bruno Ganz, der seinen Iffland-Ring schon in die Josef-Meinrad-Ausstellung vorgeschickt hat, wird nachkommen, im Gastspiel des Pariser Odeon mit Pinters "Heimkehr" in der Inszenierung von Bondy, der ja das Pariser Haus seit einiger Zeit leitet. Der Film- und Opernregisseur Philipp Stölzl wird den dritten Teil der Verdi-Trilogie der Festwochen beisteuern, den "Trovatore".
40 Aufführungen aus 40 Ländern, zehn Uraufführungen und zwölf Auftragswerke, die Schiene "Into the city", die Ausstellung "Unruhe der Form", alles kreist heuer oft um den Themenkomplex Kunst und Politik. Christoph Marthaler bespielt den Alten Sitzungssaal des Parlaments, Robert Lepage und Romeo Castellucci zeigen ihre mit Spannung erwarteten Produktionen, es gibt Strindbergs "Fräulein Julie" auf Brasilianisch, Ibsens "Wildente" aus Australien.
Im Musiktheater wird wahrscheinlich George Benjamins "Written on Skin" ein Höhepunkt, für den Musikverantwortlichen der Festwochen, Stephane Lissner, ein Höhepunkt des Jahres 2012, mit großem Erfolg in Aix en Provence und eben in London. Lissner, der von der Kritik vielfach geschmäht wurde, wird nach der Mailänder Scala die Pariser Oper übernehmen und vielleicht froh sein, Wien den Rücken zu kehren. Als Abschiedsgeschenk beschert er auch noch die Uraufführung der Oper "Join" des österreichischen Musikgrenzgängers Franz Koglmann.