Das Syrien-Dilemma des Westen
Die jüngsten Vermutungen, wonach im Syrienkonflikt chemische Waffen eingesetzt wurden, zwingen die USA und andere westliche Länder Stellung zu beziehen. US-Präsident Obama hat den Einsatz von Chemiewaffen durch das syrische Assad-Regime immer als "rote Linie" bezeichnet. Diese ist nun offenbar überschritten worden, doch was nun?
8. April 2017, 21:58
Cameron: Wir müssen Opposition helfen
Klar ist: Weder die USA noch Großbritannien wollen Bodentruppen nach Syrien entsenden. Was andere Formen der Hilfe für die syrischen Rebellen betrifft, so wagt sich der britische Premierminister Cameron heute weiter vor als das Weiße Haus in Washington: "Wir müssen die syrische Opposition formen, mit ihr arbeiten, sie beraten, ihr helfen, um so den Druck auf das syrische Regime zu erhöhen", sagt Cameron. Großbritannien macht sich ja auch für eine Bewaffnung der Rebellen stark, will hier aber sichtlich nicht allein vorpreschen.
Obama abwartend
In Washington allerdings hat Präsident Obama bisher noch gar nicht persönlich zu dem vermuteten Chemiewaffeneinsatz Stellung genommen. Mitarbeiter des Weißen Hauses erklärten aber, dass man für eine Entscheidung über das weitere Vorgehen handfeste Beweise brauche. Auf Aussagen der Geheimdienste allein, die ja auch vor dem Irak-Krieg falsch gelegen waren, will sich die US-Regierung diesmal nicht mehr verlassen.