EZB senkt Leitzins auf 0,5 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für die Eurozone im Kampf gegen die Krise auf ein neues historisches Tief gesenkt. Der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank mit Geld versorgen können, wird um 0,25 Prozentpunkte auf 0,50 Prozent herabgesetzt. Außerdem dürfen sich die Banken mehr als ein Jahr lang unlimitiert Geld von der EZB ausleihen.

Abendjournal, 2.5.2013

Verpufft die Wirkung?

Kredite werde deswegen in Österreich aber kaum billiger. Experten verweisen darauf, dass das Zinsniveau ohnehin schon tief ist und für die Kreditvergabe die Bonität und Sicherheiten wichtiger sind. Mit der Senkung der Leitzinsen richtet sich die Europäische Zentralbank vor allem an die südlichen Krisenländer der EU. Sie hofft, dass die Banken das Geld dort in Form von Krediten an Unternehmen weitergeben und so die Wirtschaft beleben. Damit könnten die Firmen günstiger investieren, in weiterer Folge könnten mehr Menschen beschäftigt und die Arbeitslosigkeit gesenkt werden. Kritiker bezweifeln, dass das gelingt. Derzeit häufen die Banken das Geld lieber als Eigenkapital an statt es zu verleihen.

Realer Wertverlust

Nicht viel anders sieht es bei den Zinsen für Spareinlagen aus. Praktisch alle großen Banken in Österreich sagen, sie beobachteten den Markt und entschieden dann. Viel Spielraum für noch niedrigere Zinsen gibt es ohnehin nicht. Schon jetzt haben Anleger real einen Wertverlust, wenn sie ihr Geld auf ein täglich fälliges Sparbuch legen. Was so genannte kleine Sparer schon nicht freut, könnte insbesondere für Versicherungen zum Problem werden. Für sie wird es zunehmend schwieriger, für ihre Lebensversicherungs-Kunden sichere Gewinne zu erwirtschaften.