SPÖ bewirbt ihr Familienmodell
Die SPÖ will das Wahlkampfthema Familie offenbar nicht allein der ÖVP überlassen. Deshalb rücken heute Frauenministerin Heinisch-Hosek und Finanzstaatssekretär Schieder aus, um das Familienförderungsmodell des Koalitionspartners zu kritisieren, weil hauptsächlich die Reichen davon profitieren würden.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 07.05.2013
Jedes Kind gleich viel wert
Familien sind vor der Nationalratswahl hart umkämpft. Nach der ÖVP bringt sich nun die SPÖ und Stellung und schießt scharf gegen den Koalitionspartner. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sagt, jedes Kind sei gleich viel wert: "Wir wollen, dass alle Familien etwas davon haben und wir wollen keinesfalls, dass ein Kind ein Steuerzuckerl ist." Das sei aber bei den Plänen der ÖVP der Fall, weil wegen des vorgeschlagenen Steuerfreibetrags weniger gut Verdienende und Alleinerziehende nicht profitieren. Diese haben jetzt schon Nachteile: "600.000 Kinder haben von den Freibeträgen, die es jetzt schon gibt, nichts. Das heißt: ein Drittel aller Kinder."
Familienbeihilfe soll fast verdoppelt werden
Finanzstaatsekretär Andreas Schieder sagt, das ÖVP-Modell sei ungerecht und teuer: "Weil es sozial unausgewogen ist, ungerecht ist und budgetär nicht gedeckt." Heinisch-Hosek: "Dass es viel kostet, spät wirkt, das Geld nicht da ist und nicht allen Familien etwas bringt." Das SPÖ-Modell sei hingegen super, sagt die Frauenministerin: "Unser Modell ist fair, es ist einfach, es ist kostenneutral. Uns ist jedes Kind gleich viel wert, denn wir erhöhen für alle Kinder die Familienbeihilfe." Und zwar auf fast das Doppelte, nämlich bis zu 240 Euro pro Monat, dafür würden Steuerfreibeträge gestrichen, sagt Gabriele Heinisch-Hosek, will das nicht als Wahlkampf verstanden wissen: "Das ist uns viel zu wichtig, als dass man es als Wahlkampfthema hochspielt", sagt die Frauenministerin (SPÖ) viereinhalb Monate vor der Nationalratswahl.