247. Sale für Alle - Das offene Kinder- und Jugendzentrum
Das Jugendzentrum SALE FÜR ALLE will Raum für wechselseitiges soziales Lernen für (maginalisierte)Kinder am Rand der Gesellschaft und Studierenden als BetreuerInnen schaffen.
27. April 2017, 15:40
Im Hof eines Studentenheims gibt es jede Woche Aktivitäten, die im Spiel versuchen, Kulturen, Nationen und Religionen zusammenzubringen. Das passiert auf den Grundsätzen der Partizipation und Prävention. Neben dem sozialen Lernen aller Beteiligten fördert das Projekt gesellschaftspolitisches Engagement von Studierenden.
Das Projekt begann im Jahr 2009 als studentische Eigeninitiative und hat sich seiterher ständig weiterentwickelt. Aktuell besteht das Sale für Alle aus dem Kinder- und Jugendzentrum, einer Hausübungsbetreuung, einem abendlichen Jugendzentrumsbetrieb für ältere Jugendliche und einer Diskussionsplattform, die zwei Mal pro Semester Diskussionen mit Expert_innen im Grätzl veranstaltet und eine Zeitschrift („Gespräche im Grätzl“) herausgibt.
Unser Jugendzentrum bietet Raum für Kinder von 6 - 14 Jahren- unabhängig von Religionen, kulturellen oder sprachlichen Hintergründen. Mehr als 700 Kinder mit Wurzeln aus aller Welt haben das Angebot des Sale bereits genutzt. Sie kommen zweimal pro Woche um miteinander zu spielen und zu lernen. Die Kinder erfahren Integration konkret beim Spiel, der selbstverständlichsten Form des Miteinanders für diese Altersgruppe. So werden Vorurteile abgebaut und Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgebeugt. Im Hof des Studentenheimes gestalten wir für alle zwischen 6 und 14 Jahren ein regelmäßiges Nachmittagsprogramm wie zum Beispiel gruppendynamische Spiele, Werkarbeiten, Sport, Feste, Lernbetreuung, für Mädchen bzw. Jungen abgestimmte Aktivitäten sowie ein Themenprogramm, das Wertschätzung gegenüber verschiedener Herkunft vermittelt. Ausgehend vom Einsatz der StudentInnen sollen langfristig im „Sale Für Alle“ groß- gewordene Jugendliche Verantwortung übernehmen.
Dabei kommt der Mehrwert der Freiwilligenarbeit zu tragen, weil die Motivation der Mitarbeiter mehr Identifikation mit dem Projekt, einen besonderen Zugang auf die Kinder und zu einer besonderes offen Atmosphäre beiträgt. Die ins Projekt eingebrachte Zeit und Talente haben keinen Tauschwert. Unter dem Gesichtspunkt der unbezahlbaren Erfahrung betrachtet entsteht eine bereichernde Situation des soziokulturellen Lernens für Kinder wie auch für StudentInnen.
Motivation??
Das "Sale für Alle" Team will einen konkreten Beitrag leisten, damit das Leben junger Menschen gelingt.
Ziele??
Ziel ist es Kinder aller Herkunft in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten. Für die StundentInnen ist das "Sale für Alle" eine willkommene Abwechslung um den oft sehr theortischen Studiumsalltag zu beleben.
Was ist inovativ??
Innovativ ist unser Selbstverständnis: Über 50 StudentInnen, die ehrenamtlich gemeinsam ein Jugendzentrum betreiben und zusammen ein unglaublich buntes Angebot für die Kinder und Jugendlichen aus dem 3. Bezirk anbieten- das ist einzigartig in Wien!
Inwiefern Vorbild??
Das Sale Für Alle versteht sich als Vorbild für eine partizipative und integrative offene Jugendarbeit, die auf dem ehrenamtlichen Engagement junger Menschen aufbaut und einen Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen schaffen will.
Was wird geboten??
Albanisch, Türkisch, Deutsch, Spanisch, Serbisch … - im Sale Für Alle werden viele Sprachen gesprochen! Unser Team bietet jeden Mittwoch und Freitag eine sichere und betreute Umgebung für Begegnungen von Kindern, Jugendlichen und StudentInnen, die ansonsten in verschiedenen Welten leben. Vor allem das Schaffen eines konsumfreien Raumes, in dem Kinder und Jugendliche ungezwungen und offen ihre Freizeit verbringen können, ist uns ein wesentliches Anliegen.
Woran fehlt es in der Zielgruppe??
Besonders im 3. Bezirk fehlt es an gemeinsamen Raum für einen Austausch von Kindern und Jugendlichen ALLER sozialen Schichten. Das Sale Für Alle bietet diesen Raum und ermöglicht den Aufbau wertvoller Beziehungen und Freundschaften über vermeintliche sprachliche oder kulturelle Schranken hinweg.
Was wollen wir „ausdrücken??
Wir verstehen uns ausdrücklich als präventive Maßnahme gegen Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass. Wir sind davon überzeugt, dass das gemeinsame Spiel von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund zu einer pluralistischen Erziehung beiträgt.
Eingereicht von
Jakob Frühmann