Voest: Gutes Geschäft, hochwasserfest

Der börsenotierte Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine mit Hauptsitz in Linz ist einer der größten Betriebe mit Produktionsstätten an den hochwasserführenden österreichischen Flüssen. Die Voestalpine ist vom Hochwasser aber kaum betroffen, die Produktion läuft normal weiter. Insgesamt läuft das Geschäft gut.

Mittagsjournal, 5.6.2013

Schutz hält

Eine Überflutung habe es bei der Voestalpine bisher nur in einer kleineren Servicestätte in Linz gegeben, die sich außerhalb des Werksgeländes befinde, sagt Voestalpine-Generaldirektor Wolfgang Eder. Die Produktion sei dadurch aber nicht gefährdet, so Eder. Der nach 2002 errichtete Hochwasserschutz rund um das Werk habe seine Bewährungsprobe bestanden.

Besser als Konkurrenz

Was die Geschäftsentwicklung angeht, läuft es für die Voestalpine rund. Während große Stahlkonzerne wie Thyssen-Krupp in Deutschland und Arcelor-Mittal in Luxemburg unter der schwachen Wirtschaftslage in Europa leiden, Verluste schreiben und Mitarbeiter abbauen, hat die Voestalpine im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 522 Millionen Euro gemacht, um ein Viertel mehr als im Jahr davor. Eder begründet das damit, dass die Voestalpine auf mehr Standbeine gestellt sei als die Konkurrenz, nämlich nicht nur Stahl, auch sondern komplette Eisenbahnsysteme, Luftfahrt und Turbinenbau. Weltweit beschäftigt die Voestalpine 46.400 Mitarbeiter, ein Abbau sei nicht geplant, im Gegenteil, man wolle noch Personal aufbauen.

Neue Kartellvorwürfe dementiert

Unangenehm für die Voestalpine war in den vergangenen Jahren die Verwicklung ins so genannte Schienenkartell - mehrere Schienenhersteller, darunter auch die Voestalpine, haben durch illegale Preisabsprachen Eisenbahnunternehmen geschädigt. Die Voestalpine hat dafür bereits achteinhalb Millionen Euro Strafe und eine Entschädigung von kolportierten 50 Millionen Euro an die Deutsche Bahn bezahlt. Vor kurzem sind neue Kartellvorwürfe gegen die Voestalpine aufgetaucht, dabei geht es um verbotene Preisabsprachen bei Autostahl. Eder weist die Vorwürfe zurück: Weder eine Hausdurchsuchung durch die Behörden noch interne Untersuchungen hätten den Verdacht erhärtet. Die Voestalpine habe als Konsequenz aus dem Schienenkartell interne Vorschriften und Verhaltensregeln für Mitarbeiter und Manager verschärft, um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden.

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