Turbulenzen an türkischer Börse

Auswirkungen haben die Unruhen auch auf die Börse in Istanbul. Die ist vor dem Wochenende deutlich eingebrochen. Am Donnerstag ist der Leitindex auf den niedrigsten Stand seit mehr als sechs Monaten gefallen. Am Freitag haben sich die Kurse dann wieder etwas erholt. Solange die Regierung nicht einlenkt, und die Proteste weitergehen, muss man an der Börse mit solchen starken Kursausschlägen rechnen, sagen Analysten.

Morgenjournal, 10.6.2013

Erdogan heizt Krise an

Auch die Währung, die türkische Lira ist betroffen. Am Freitag ist die türkische Lira weiter gefallen. Und zwar auf den tiefsten Stand seit November 2011. Das wird zwar Touristen freuen, die im Sommer in die Türkei fahren wollen. Für die türkische Wirtschaft hat das aber den Nachteil, dass Importe, wie zum Beispiel Erdöl, teurer werden.

Regierungschef Erdogan gibt jetzt dem Westen die Schuld an den Protesten. Und gestern Abend hat er noch einmal nachgelegt und in einer Rede versucht, seine Anhänger zu mobilisieren. Dabei gab er Spekulanten aus dem In- und Ausland die Schuld daran, dass die Börsenkurse einbrachen. Erdogan riet seinen Anhängern auch, ihr Geld nicht mehr in privaten, sondern in staatlichen Banken anzulegen. Denn die privaten Banken gehören für Erdogan offenbar zu einer gefährlichen Finanzlobby, die dem Land schadet.