Unkrautvernichtungsmittel im menschlichen Körper
Eine Substanz, die Unkraut abtötet, kommt immer mehr ins Visier der Umweltweltschützer. Glyphosat wird weltweit auf Getreidefeldern ausgebracht. Jetzt verdichteten sich die Hinweise, dass es nicht nur die Pflanzen- und Insektenvielfalt verringert, sondern auch den Menschen schaden kann. Bereits im Februar hat Greenpeace darauf hingewiesen, dass Spuren von Glyphosat in Brot und Semmeln nachgewiesen werden konnten. Jetzt legt Global 2000 nach: Man habe auch Beweise, dass sich Glyphosat im menschlichen Körper wiederfindet.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 13.6.2013
Vor 40 Jahren beginnt der Siegeszug von Glyphosat. Bis heute wird es vom US-Agrarriesen Monsanto als Wunderwaffe gegen Unkraut gepriesen. Es sei - effektiv und unbedenklich für uns Menschen. Doch langsam bröckelt dieses Image. Glyphosat steht mittlerweile im dringenden Verdacht das menschliche Hormonsystem zu beeinflussen, schon winzige Mengen von reinem Glyphosat könnten ein ungeborenes Kind schädigen, sagt der Chemie-Experte von Global 2000 Helmut Burtscher. Aber wie kommt das Unkrautvernichtungsmittel in unseren Körper? „Glyphosat wird nicht nur dazu verwendet, um Unkraut im Acker tot zu spritzen, sonders es wird seit ein paar Jahren auch in Österreich eingesetzt, um Getreide vor der Ernte tot zu spritzen.“
Das heißt, viele Bauern besprühen Weizen oder Roggen eine Woche vor der Ernte mit Glyphosat. Das Getreide stirbt ab, trocknet in Folge am Feld, so Burtscher und kann damit leichter eingebracht werden und auch die Haltbarkeit sei durch den Stopp der Auskeimung besser. Dadurch bringe man große Mengen von Glyphosat auf das Produkt, aus dem Brot und Backwaren hergestellt werden und damit ins Essen. Und das dürfte - vermuten die Umweltschützer - die Hauptursache von Glyphosat im menschlichen Körper sein.
Dass es tatsächlich von uns Menschen über die Nahrung aufgenommen wird, dass konnte Global 2000 gemeinsam mit dem Umwelt-Netzwerk "Friends of die Earth Europe" erstmals nachweisen. Sie haben 182 Männer und Frauen aus 18 europäischen Städten auf Glyphosat-Rückstände im Harn untersuchen lassen. Mit dem Ergebnis, dass über 50 Prozent der Proben belastet waren.
Aus Sicht von Global 2000 sollte das Unkrautvernichtungsmittel in Österreich sofort verboten werden. Er verlangt umfassende Studien, also wie wird es abgebaut, oder wie viel davon bleibt im Gewebe. Studien dazu wären dringend notwendig, denn Fakten dazu fehlen. Es gibt lediglich Daten aus Tierversuchen und die stimmen nicht hoffnungsfroh - so Burtscher - da habe sich gezeigt, dass bis zu 30 Prozent des über die Nahrung aufgenommen Glyphosats im Körper bleiben.