Erste Frau im All in Wien

In Russland ist sie ein Superstar. Die BBC nennt sie die Greta Garbo des Weltalls: Valentina Tereschkowa, die erste Frau im Weltall. Die heute 76-Jährige ist am 16. Juni 1963 für drei Tage ins All geflogen. Ein Triumph der damaligen Sowjetunion im Kalten Krieg, um die Vorherrschaft im Weltall. Heute war Tereschkova anlässlich ihres historischen Raumflugs vor 50 Jahren bei den Vereinten Nationen in Wien zu Gast.

Abendjournal, 13.6.2013

Weltraumkrank im All

Valentina Tereschkova gibt sich vor den zahlreich aus Ost-Europa angereisten Journalisten bescheiden: Sie habe sich nie als Star gesehen. Für eine erfolgreiche Mission sei immer eine ganze Crew an Designern, und Ingenieuren verantwortlich. Sie wäre jederzeit wieder in eine Raumkapsel gestiegen und dass obwohl - wie sie heute bestätigt - wegen der Schwerelosigkeit weltraumkrank war. Doch die Sowjets hätten sie nicht lassen. Als ihren größten Erfolg sieht Tereschkova die Tatsache an, dass sie in den 1960 Jahren zeigen konnte, dass Menschen im Orbit leben und arbeiten können.

Zum Mond - und dann zum Mars

Für die Sowjets war Tereschkovas Flug vor allem aber ein Propaganda-Erfolg, ein Beweis für die Gleichberechtigung der Geschlechter im Sozialismus, wie der damalige Kremlchef Nikita Chruschtschow sagte. In der Praxis sieht das allerdings anders aus, bislang sind Tereschkova lediglich zwei weitere Russinnen ins All gefolgt. Bereits vor wenigen Tagen hat die rüstige 76jährige übrigens in Moskau aufhorchen lassen: Sie sei bereit zum Mars zu fliegen, auch wenn bei so einer Reise eine Rückkehr nicht möglich sei. Bevor man aber Menschen auf den Mars schicke - fügt sie heute hinzu - müsse man am Mond beginnen und dort eine Außenstation der Menschheit errichten.