Flüchtlinge: Warten auf Abschiebung

Die Polizei hat heute das Servitenkloster durchsucht, und einen weiteren Verdächtigen im Fall um den mutmaßlichen Schlepperring festgenommen. Im Servitenkloster warten zwölf pakistanische Asylwerber immer noch auf ihre Abschiebung. Der Auflage, sich täglich bei der Polizei zu melden, kommen sie derzeit nicht nach.

Servitenkloster

(c) Neubauer, APA

Abendjournal, 31.7.2013

Asylwerber haben Angst

Der Verdacht, mehrere der pakistanischen Asylwerber im Wiener Servitenkloster könnten Schlepper sein, hat der Diskussion um das Schicksal der Pakistani eine neue Richtung gegeben. Heute hat die Polizei das Kloster durchsucht und einen weiteren Verdächtigen verhaftet.

Zwölf andere Asylwerber, die soweit man weiß mit dem Schlepperring nichts zu tun haben, warten im Kloster auf ihre Abschiebung. Eigentlich müssten sie sich regelmäßig bei der Polizei melden. Das tun sie aber nicht. Die Männer haben Angst, sich bei der Polizei zu melden, obwohl sie das täglich tun müssten, sagt ein Sprecher der Caritas, die die Flüchtlinge im Servitenkloster betreut. Sie haben ärztliche Atteste wonach sie nicht in der Lage seien, sich zu melden. Die Caritas hat den Männern empfohlen, sich trotzdem bei der Polizei zu melden, denn sie könnten auch direkt aus dem Kloster in Schubhaft genommen werden.

Pürstl: alles legal

Derzeit werden vermehrt so genannte Heimreise-Zertifikate oder Notpässe von der pakistanischen Botschaft ausgestellt, mit denen die Asylwerber abgeschoben werden können. Dass Österreich für diese Zertifikate bezahlt habe, weist der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl zurück.

Rechtsvertreter der abgeschobenen Pakistani haben haben kritisiert, dass der Asylgerichtshof keine mündlichen Verhandlungen geführt habe. Der Präsident des Asylgerichtshofs Harald Perl widerspricht: Alle Verfahren seien umfassend geprüft worden.

Weitere Verhaftung

Im Fall um den mutmaßlichen Schlepperring, den die Polizei ausgehoben hat, hat es neuerlich eine Verhaftung gegeben. Damit sind sieben Verdächtige in Haft. Sie sollen Pakistani nach Österreich geschleppt haben. Da drei der Verdächtigen im Servitenkloster gewohnt haben, wurden heute auch deren Spinde im Kloster von der Polizei durchsucht.

Übersicht

  • Migration