Slowenien: Banken weiter mit Verlusten

In Slowenien sind die drei größten Banken weiter in den Roten Zahlen. Der gesamte slowenische Bankensektor hat allein von Jänner bis Mai einen Nettoverlust von 108 Millionen Euro gemacht. Die Banken sind überschuldet und ihre Sanierung dauert. Die meisten Institute gehören dem Staat. Insgesamt sitzen Sloweniens Geldhäuser auf Ausfall-gefährdeten Krediten von rund sieben Milliarden Euro.

Abendjournal, 05.08.2013

Vorerst keine EU-Hilfe

Die drei größten Banken des Landes warten auf den Start einer Bad Bank, um ihre unsicheren Kredite auslagern zu können. Doch der verzögert sich wegen Auflagen der Europäischen Kommission. Bis Ende September sollte es aber so weit sein. Dass das Land sich unter den Euro-Rettungsschirm flüchten muss, das ist derzeit kein Thema.

Strenges Sparprogramm

Slowenien selbst hat immer bestritten, dass es Finanzhilfe braucht und fährt ein strenges Reform- und Sparprogramm: so sollen Staatsunternehmen privatisiert werden, die Löhne der Beamten werden gekürzt und die Mehrwertsteuer ist im Juli auf 22 Prozent erhöht worden. Das Vertrauen der Anleger hat Slowenien noch nicht verloren: im Mai hat sich das Land problemlos dreieinhalb Milliarden Dollar über Staatsanleihen vom Finanzmarkt geholt.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer treibt allerdings die Preise in die Höhe. Im Juli ist die Inflation in Slowenien auf über zweieinhalb Prozent gestiegen. Vor allem Lebensmittel, Energie und Treibstoffe sind teurer geworden.