Leichtathletik-WM: Kritik an Russland

Heute wird in Moskau die Leichtathletik-Weltmeisterschaft eröffnet. Österreich ist nur mit zwei Sportlern vertreten. Doch neben dem Sport gibt es auch Kritik am Veranstalter Russland, vor allem von Menschenrechtlern und Homosexuellen-Verbänden. Und immer öfter gibt es Aufrufe, das nächste große Sportereignis in Russland, die Olympischen Spiele in Sotschi, zu boykottieren.

Mittagsjournal 10.08.2013

Homosexuellenverbände für Sotschi-Boykott

Es soll ein großes Fest des Sportes sein, so präsentieren es wenigstens die Organisatoren und Sponsoren, etwa beim kurzen Gesangs-Auftritt von Superstar Usain Bolt bei der Jamaican Party im Moskauer Gorki Park: " Mein Ziel ist diese Sache zu erledigen, so schnell zu laufen wie möglich und meinen Titel zu verteidigen, das ist es." sagt Bolt.
Doch im Hintergrund ist die Stimmung nicht ganz so gut. Seit Wochen kommt es in den USA und Westeuropa zu Protesten vor allem von Homosexuellenverbänden, sie dringen in russische Botschaften ein, die Kampagne im Internet erreicht auch langsam die Mainstream-Medien. Das Ziel: Boykotte der Olympischen Spiele in Sotschi, so lange in Russland das sogenannte "Gesetz gegen Propaganda nichttraditioneller sexueller Orientierung unter Minderjährigen" gilt, ein Gesetz das so vage formuliert ist, dass schon das Sprechen über Homosexualität oder das Tragen eines Regenbogensymbols in der Öffentlichkeit mit bis zu 25.000 Euro Strafe belegt werden kann.

Sportminister provoziert

Der Generalsekretär des Leichtathletikverbandes Essar Gabriel zeigt sich von den Protesten unbeeindruckt: "Wir haben gesagt und stehen auch dazu, dass die Teilnahme an den Weltmeisterschaften durch das Gesetz nicht eingeschränkt werden darf und dass es hier keine Kompromisse gibt. Und das ist hier in Moskau auch der Fall."

Öl ins Feuer gegossen hat aber erst vorgestern wieder der russischen Sportminister Vitalij Mutko: Es gehe hier um Sport und nichts anderes, die Gesetze der russischen Föderation würden auch während der Sportveranstaltungen gelten und durchgesetzt.