Mugabe empfiehlt Gegnern Selbstmord

Knapp zwei Wochen nach seinem haushohen aber umstrittenen Wahlsieg in Simbabwe hat Präsident Robert Mugabe sich erstmals öffentlich dazu geäußert. Mugabe forderte den Westen und Wahlverlierer Morgan Tsvangirai auf, das Ergebnis zu akzeptieren. Seine Wortwahl fiel dabei scharf aus.

Abendjournal, 12.8.2013

Ergebnis angefochten

89 Jahre ist Präsident Robert Mugabe alt, an Schärfe lässt er es seinen Worten wieder einmal nicht fehlen. An seine politischen Widersacher gewandt meint er heute: Wenn ihr die Niederlage nicht ertragen könnt, dann könnt ihr Selbstmord begehen. Diesen Gefallen wird ihm sein Widersacher Ministerpräsident Morgan Tsvangirai nicht tun, aber er geht vor Gericht. Denn er will das Wahlergebnis, das Mugabe einen Sieg mit mehr als 60 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen gebracht hat, anfechten. Wahlbetrug lautet der Vorwurf, den im Übrigen auch der Westen erhoben hat. Entgegen den Wahlbeobachtern aus Afrika, die der Wahl vor knapp zwei Wochen ein demokratisches Zeugnis ausgestellt haben. Wir servieren Demokratie auf dem Silbertablett, sagte Mugabe am heutigen offiziellen Tag der Helden bei seinem ersten Auftritt nach dem Wahlsieg. Und: Wir sagen euch: Macht, was ihr wollt! Wir werden unseren Sieg niemals zurückgeben.

Bei den Parlaments- und Präsidentenwahlen konnten rund 300.000 Menschen ihre Stimme nicht abgeben, von 6,4 Millionen Wahlberechtigten haben etwa 3,5 Millionen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Wahllisten wurde allerdings erst am Abend vor der Wahl veröffentlicht, was eine Überprüfung unmöglich machte. Dadurch sollen vor allem die Anhänger von Ministerpräsident Tsvangirai benachteiligt worden sein. Außerdem sollen Polizisten Oppositionswähler gezwungen haben, sich als Analphabeten auszugeben - die mussten Wahlhelfer in Anspruch nehmen, was Manipulationen möglich machte.