TV-Duelle: Wirtschaft und Todesstrafe

Bei den gestrigen ORF-TV-Duellen zur Nationalratswahl ist es abermals hoch her gegangen: Keine neuen Sachthemen - aber viel Emotion und Streben nach Abgrenzung und Profil bei den Wählern. ÖVP-Chef Spindelegger stritt mit BZÖ-Chef Bucher vor allem über Wirtschaftsthemen. Beim Match SPÖ-Chef Faymann gegen Frank Stronach war Stronachs Ruf nach Todesstrafe für Berufskiller ein Hauptthema.

Werner Faymann und Frank Stronach

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Morgenjournal, 6.9.2013

Stronach, Todesstrafe und "Funktionäre"

Faymann gegen Stronach am Tag, nachdem Frank Stronach sich für die Todesstrafe ausgesprochen hatte. Stronach unterscheidet plötzlich zwischen seiner persönlichen Meinung und seiner Partei und stellt "kategorisch" fest: "Das Team Stronach ist gegen eine Todesstrafe." Werner Faymann reicht diese Erklärung nicht: Dass dieses Thema im Wahlkampf eine Rolle spiele, "das war noch nie, und das ist eigentlich ein trauriger Höhepunkt." Frank Stronach wirft ein, Faymann zeige sich selbst gerne mit Befürwortern der Todesstrafe, und nennt Barack Obama oder Arnold Schwarzenegger.

Immer wieder wirft Frank Stronach Werner Faymann vor, Politik für "Funktionäre" zu machen, die "nur auf der Bremse stehen und nie einen Arbeitsplatz geschaffen haben". Wen er da meine, fragt Faymann. Nationalbank-Gouverneur Nowotny, antwortet Stronach. Und darauf wiederum Faymann: "Das ist ein hochqualifizierter Mann. Dass es in der Krise nicht zu Massenarbeitslosigkeit gekommen ist wie in den 30er-Jahren, dazu haben Menschen wie Nowotny beigetragen."

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Michael Spindelegger und Ingrid Thurnher im TV-Studio

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Spindelegger, Bucher und Konten

Bei ÖVP-Chef Michael Spindelegger und BZÖ-Spitzenkandidat Josef Bucher liegen die Weltbilder weniger weit auseinander. Beide sagen, sie wollen die Steuern senken, bei der Verwaltung sparen, und den mittelständischen Unternehmen helfen. Wie, darüber sind sie sich nicht einig. Spindelegger schlägt ein "Zeitwertkonto" vor. Josef Bucher kontert: "Wenn jemand von der ÖVP mit einem Konto kommt, dann bin ich immer vorsichtig."

Und, wie schon oft in diesen Diskussionen, geht es um das Thema Hypo Alpe Adria. Spindelegger macht das BZÖ für das Desaster verantwortlich, Bucher beschuldigt die ÖVP, einen Untersuchungsausschuss verhindert zu haben.

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