Die Designerin Susanne Bisovsky

Während die großen Modewochen in New York, Paris und Mailand quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden und nur geladene Gäste die Möglichkeit erhalten, eine der begehrten Fashionshows zu sehen, gibt sich die Vienna Fashion Week einen weniger elitären Anstrich. Heute Abend wird die Vienna Fashion Week im Museumsquartier eröffnet. Zum Auftakt zeigt die österreichische Designerin Susanne Bisovsky ihre Kollektion.

Kulturjournal, 10.09.2013

Zwischen Alpenglühen und Frida Karlo

In den 1990er Jahren als Österreichs einzige Modeikone Helmut Lang internationale Erfolge feierte und den puristischen Stil der modernen Businessfrau mitprägte, studierte die gebürtige Linzerin Susanne Bisovsky Mode an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Schon damals entwickelte die Designerin eine eigenwillige Handschrift, die sich zwischen Alpenglühen und Frida Karlo bewegt. Die Neuinterpretation der Tracht ist seither Susanne Bisovskys Thema. Farbenfrohe Blumenprints, ausladende Röcke, Kopftücher und Hüte mit Fasanenfedern, Bisovsky wühlt im Fundus der Folklore und kombiniert alt Bekanntes mit Neuem. Ihre Mode ist fast wie ein Statement gegen den unterkühlten Purismus, der seit den 90er Jahren modisch den Ton angibt. Dass die Tracht bis heute ein schwieriges Image hat, als konservativ, wenn nicht sogar muffig gilt, hat Susanne Bisovsky seit ihren Anfängen zu spüren bekommen.

Die langsame Schwester der Mode

Doch gerade in den letzten Jahren hat sich das Image der Tracht verändert. Die Großstädter gehen wieder auf die Pirsch. Vielleicht hat die globale Landflucht ihre Nebenwirkungen. Die ländliche Idylle steht jedenfalls hoch im Kurs. Dirndl und Lederhose tauchen in Modemagazinen auf und so manche Designerin greift in Großmutters Kleiderkiste. „Es ist ein Unterschied, ob man etwas nostalgisch einfriert, oder ob man versucht einen neuen Weg zu gehen und die Kleidungsstücke überarbeitet. Die Tracht hat ja immer davon gelebt, dass sie neue Entwicklungen erlebt. Die Tracht hat immer davon gelebt Neues zu schaffen, nur halt in einem langsameren Rhythmus als die Mode. Die Tracht ist die langsame Schwester der Mode“, sagt Susanne Bisovsky

Mitgift

Ihre Prêt-à-porter Kollektion hat Susanne Bisovsky „Mitgift“ genannt. Der Name ist Programm und Statement gegen die Schnelllebeigkeit des Modezirkus, wo zweimal jährlich ein neuer Trend gefeiert wird, der in der nächsten Saison schon wieder passé ist. Wer ein Teil von Susanne Bisovsky kauft, kauft einen zeitlosen Klassiker. Heute Abend eröffnet die Designerin die Vienna Fashion Week und zeigt ihre Couture Kollektion "Dreimäderlhaus".