Hochschulkonferenz für höhere Beihilfen

Die Hochschulkonferenz, ein Gremium das dem Wissenschaftsminister unverbindliche Ratschläge gibt, hat sich zuletzt mit der Frage der sozialen Absicherung von Studenten und Studentinnen beschäftigt. Ergebnis: Das derzeitige System der Studienbeihilfen sei treffsicher, es sollte aber mehr Geld für Studentinnen mit Kindern geben, und eine inflationsbedingte Erhöhung der Beihilfen.

Verständnis von Töchterle

Alles zum Wohle der Studenten und Studentinnen - unter diesem Motto steht die Arbeit des Gremiums, heißt es. Man habe viele Vorschläge erarbeitet, doch sie sind - und das sei ein Problem - nicht bindend. Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle zeigt sich aber im Wahlkampfzeiten kämpferisch, er wolle viele der Vorschläge umsetzen. Vor allem müsste die Studienförderung erhöht werden. Ein Referenzpunkt dazu ist die Inflation seit der letzten Valorisierung der Förderungen 2007/2008. Diese hat rund 12 Prozent betragen, was gemessen am Gesamtfördervolumen von etwas über 200 Millionen - einem Betrag von rund 25 Millionen Euro entsprechen würden. Töchterle: "Man muss die Inflation bedenken, das ist klar…. Da muss man nachziehen. Das ist eine Geld- und Verhandlungsfrage, aber das sehe ich als vordringlichste Aufgabe."

Zielgruppen besser erreichen

Auch für Julia Freidl von der Österreichischen Hochschülerschaft ist die Anhebung der Studienbeihilfen ein Muss, wie auch eine zielgerechtere Förderung von Studenten und Studentinnen. Etwa sollte es für bildungshungrige Wiedereinsteiger ein sogenanntes Einsteiger-Stipendium geben; vor allem aber müsse Studierenden mit Kindern und Älteren zielgerechter geholfen werden. Das müsse bei Koalitionsverhandlungen eine Rolle spielen, so Freidl.

Zusammenfasst zeigt sich die Hochschulkonferenz heute aber recht zufrieden - erstens mit ihrer Arbeit und zweitens mit dem Status Quo der österreichischen Studienförderung. Das zeige auch eine Arbeit des Instituts für höhere Studien (IHS). Heribert Wulz, Mitglied des beratenden Gremiums, hebt hervor, dass ohne Studienförderung das BIP um eineinhalb Prozent niedriger wäre, mit Auswirkungen von einer Milliarde Euro auf die öffentlichen Haushalte. Das zeige, dass die Studienförderung sehr gut angelegt sei.

Weniger bürokratische Hürden

Neben der besseren sozialen Absicherung der Studieren empfiehlt das Gremium auch eine bessere Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Universitäten und Fachhochschulen. Das soll heißen, in Zukunft sollte es weniger bürokratische Hürden geben, wenn man lieber an der Uni Graz studieren wollen würden, statt etwa in Wien. Jetzt gestalte sich so ein Studienwechsel oft sehr schwierig.