Kenia: Staatstrauer ausgerufen

In Kenia gilt seit heute früh eine dreitägige Staatstrauer nach der Terrorattacke auf das Westgate-Einkaufzentrum in Nairobi. Staatspräsident Uhuru Kenyatta hat das Terrordrama offiziell für beendigt erklärt. Jetzt wird versucht, die restlichen Opfer zu bergen und den Hergang zu rekonstruieren.

Abendjournal, 25.9.2013

Opfer werden identifiziert

Wie viele Opfer hat es tatsächlich gegeben? 72 sagt das offizielle Kenya, 137 sagen die islamistischen Shabaab-Milizen, die die Angriffe ausgeführt haben. Über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter erklärten sie, viele Menschen seien beim Einsturz von Gebäudeteilen getötet worden. Eingestürzt seien die Gebäudeteile, weil die Regierungstruppen Sprengstoff einsetzten. Jedenfalls sind jetzt die Forensiker aus Kenia, den USA und Israel an der Arbeit, um die Identität von Opfern und Tätern zu klären. Elf Angreifer sollen festgenommen worden sein, fünf wurden laut offiziellen Informationen erschossen.

Britin unter Attentätern?

Angeblich war auch eine Frau unter den Attentätern, es soll eine Britin sein. Spekuliert wird, dass es die Witwe eines Attentäters von London aus dem Jahr 2005 ist. Ein Sprecher der kenianischen Regierung sagte heute: "Wir haben viele Zeugen, die von einer Frau sprachen, aber unsere Forensiker müssen klären, ob wirklich eine Frau dabei war."

Die Shabaab-Milizen jedenfalls bestreiten das. Fest steht, dass heute ein Brite festgenommen wurde, bevor er Kenia verlassen konnte. Weil er deutliche Verletzungsspuren im Gesicht hat, besteht der Verdacht, dass er mit dem Terroranschlag in Verbindung steht.