Wahlkampfthema: Mindestlohn für alle

Nach dem ORF-Kanzlerduell ist erneut eine Debatte um 1.500 Euro Mindestlohn für alle entbrannt. Die Gewerkschaft ist dafür, die Wirtschaftskammer bremst.

Abendjournal, 25.9.2013

ÖGB: Mindestlohn in Kollektivverträgen

Der in Kollektivverträgen festgelegte Mindestlohn beträgt derzeit 1.000 Euro brutto im Monat. Das sei 2009 mit politischer Unterstützung sowohl von SPÖ als auch von ÖVP umgesetzt worden, sagt Bernhard Achitz vom ÖGB: "Im Regierungsprogramm Gusenbauer – Molterer ist gestanden, dass ein Mindestlohn von 1.000 Euro durch die Sozialpartner auf Kollektivvertragsbasis umzusetzen ist und genauso wollen wir bei den 1.500 Euro vorgehen."

WKO: "Wahlkampfforderung"

Das heißt, Regelungen für einzelne Branchen in den jeweiligen Kollektivverträgen festlegen. Schon jetzt bekämen rund die Hälfte aller Branchen mehr als 1.500 Euro, etwa Bank-, Versicherungs- und Industrieangestellte. Die Forderung nach 1.500 Euro für alle hält Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer derzeit für überzogen: "Das schätze ich als Wahlkampfforderung ein. Aber keine, die rasch und überall durchgesetzt werden kann. Dieses System entwickelt sich in Schritten". Wenn man zu rasch zu viel verlangt werden laut Gleitsmann Arbeitsplätze gefährdet.